Christoph I.
(Zudem wir in diesem Abschnitte von den zahlreichen Söh
nen Hartneids II. zn dessen fast nicht minder zahlreichen Enkeln
übergehen, stoßen wir zunächst, dem Alter oder der frühesten
Erwähnung folgend, auf Christoph I. Ueber feinen Platz im
Stammbaum haben wir schon obell gesprochen; es ist uns nicht
gelungen, ihm denselben mit urkundlicher Sicherheit zuzuweisen,
müssen aber die Angabe der Genealogen, er sei ein Sohn Fried-
erichs II. gewesen, für eine verkehrte halten. Wahrscheinlich war
er ein Sohn eines der früh verstorbenen älteren Brüder Johanns
des Hofmeisters und zwar Heinrichs des älteren, was seine frühe
Erwähnung schon im Jahre 1358, zugleich mit Johann, erklärlich
machen würde. Möglich ist es freilich auch, daß die verschiedenen
Nachrichten, welche Christophs von Liechtenstein erwähnen und
die sich bis ins fünfzehnte Jahrhundert hinein fortsetzen, sich ans
zwei Personen dieses Namens beziehen, einen älteren und einen
jüngeren. Doch müssen wir das unentschieden lassen und uns
begnügen, eben diese Nachrichten zusammenzustellen, die noch
dazu selbst sagenhafter Natur sind, denn unser Christoph scheint
ein Held gewesen zu sein, der am Waffenwerk sein Gefallen fand
und Krieg und Abenteuer suchend die Welt durchstreifte. Ritter
dieser Art, deren Thaten und Erlebnisse in der poetischen Litera
tur ihren Widerhall gefunden haben und die ausgeschmückten
Romanerzühlungen von den „irrenden Rittern" schufen, gab cs
Falke. Liechtenstein. 25