Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Wir greifen zunächst aus einer Reihe frommer Stiftungen 
einige heraus, um Johann von Liechtenstein auch von dieser Seite 
kennen zu lernen. Mehrere fallen in die Jahre 1380 und 1381. 
So stiftete er damals eine Messe „auf dem Altar in seiner 
Kammer in seinem Hause gelegen zu Wien am Schweinmarkt", 
wozu der Propst von St. Stephan alle Sonntag einen Priester 
hinschicken mußte. Andere Stiftungen beziehen sich auf die Kapelle 
im Schloß zu Nikolsburg und ans die Pfarrkirche ebendaselbst. 
1384 stiftete er im Schloß Nikolsburg eine neue Kapelle, wozu 
der Propst Wenzel, die Priorin Jutta, die Superiorin Marga 
retha und der ganze Convent des Klosters Kanitz ihre Zustim 
mung gaben i). Ferner wurde zwischen den Jahren 1390 und 
1393 die Kirche Maria Stiegen in Wien von seinen Geschenken 
erweitert und restaurirt * 2 ). 
Im Jahre 1380 kaufte Johann den Spitalhof zu Falken 
stein von Niclas Pfarrer zu Poisdorf und Verweser des Spitals 
zu Falkenstein 3 ) und 1382 vom Markgrafen Jobst von Mähren 
das Dorf Pürmanitz, die halbe Feste und das halbe Dorf 
Pausramb 4 5 6 ). Im Jahr 1385 kaufte er von Ulrich und Hans 
von Zelking die Feste Ravensburg, das Gericht mit Stock und 
Galgen, alle Fischweide, Mühlrecht und was sonst zu derselben 
gehörig war 8 ), und von Markgraf Jobst von Mähren mit seinen 
Brüdern Hartneid und Georg zusammen die Feste und Herrschaft 
Lundenburg um 600 Mark böhmischer Groschen auf ihrer drei 
Lebenszeit 8 ). Zwei Jahre darauf 1387 verlieh Markgraf Jobst 
an Johann von Preßburg aus die Mühle zu Rechenhof bei Laa 7 ). 
Ueberhaupt scheint sich zu dieser Zeit eine nähere Verbin 
dung oder wenigstens Verkehr zwischen Johann und der luxem 
') Liecht. Archiv Aa 9 ff.; Bb. 2. 
2 ) Schweickhardt, Wien I. 130, III. 86. 
3 ) Liecht. Archiv H. O. 11, fol. 144. 
4 ) I. 70. 
5 ) H. * 3 fol. 138. 
6 ) I. 73. 
T) B. 21.
	        

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