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Graf erneuerte ferner den älteren Vasallenvertrag, den er nebst
seinem Brnder Ulrich und seinem Vetter Bernhard im Jahre 1361
mit Herzog Rudolf abgeschlossen hatte. In der That war nun
mehr die Versöhnung, wenn auch noch nicht auf die Dauer,
hergestellt. Johann von Liechtenstein, der Schiedsrichter von
Seiten des Herzogs, hatte sich unstreitig ein großes Verdienst
um denselben erworben, denn der Abschluß des Friedens, um den
sich so viele und so mächtige Herren vergebens bemüht hatten,
erfolgte ganz nach dem Wunsche des Herzogs, der das Hauptziel,
die Oberherrlichkeit über die schaumbergischen Besitzungen, erreicht
und anerkannt sah, und nicht durch Waffengewalt war dieser
Erfolg herbeigeführt worden, sondern durch die Geschicklichkeit
der Unterhändler und Schiedsrichter.
Dieses errungene Resultat konnte rechtlich auch nicht wieder in
Frage gestellt werden, als Graf Heinrich, seinem Charakter gemäß,
neue Gewaltthätigkeiten und Hebergriffe beging. Er legte im Jahre
1386 seinem Schlosse Neuhaus gegenüber auf der anderen Seite
der Donau eine Befestigung an, um dadurch den Strom sperren
und die Schisse und den Handel seinen willkürlichen Zöllen und
Bedrückungen zu unterwerfen. Er steigerte die Abgaben von dem
Schiffsverkehr und forderte sie auch an anderen Orten ein, wo
ihm kein Recht zustand. Dem Vertrage gemäß hätte der Graf
diese Angelegenheit wieder demselben Schiedsgericht, nämlich Jo
hann von Liechtenstein und Johann von Abensberg, anheimstellen
sollen, allein er verstand sich nicht eher dazu, als bis Reinprecht
von Wallsee das Aufgebot des Landes sammelte, sich mit Hülfs-
truppen des Bischofs von Passau vereinigte und damit zur Be
lagerung des Schlosses Neuhaus schritt. Darnach wurden dann
die beiden Schiedsrichter angerufen, welche denn auch am 25. Marz
1386 einen Waffenstillstand vermittelten und für die Dauer des
selben bis zum Abschluß des Friedens Folgendes festsetzten: Graf
Heinrich von Schaumberg solle zunächst das Schloß Neuhaus
an den jüngeren Grafen Johann von Leuchtenbcrg und an die
beiden Schiedsrichter überantworten; darnach solle es Johann