346
tenstein über das Haus Maidburg im Jahre 1334 gegeben
hatte ') und verlieh ihm im Jahre 1380 die Feste Neuhaus mit
allem Zubehör, mit dem Dorf Rabenschinknitz, der Mühle zu
Nieder-Wistritz und zwei Holden zu Ober-Wistritz * 2 ). König
Wenzel aber bestätigte zu gleicher Zeit an Johann und seine
Brüder alle Freiheiten in Mähren, welche die Liechtensteiner 1332
von König Johann, wie oben berichtet worden, erhalten hatten 3 ).
Der Krieg zwischen dem Grafen Heinrich von Schanmberg
und dem Herzog Albrecht, in welchem des letzteren Hofmeister
Johann von Liechtenstein eine so bedeutende Rolle spielte, kam
nach langen Streitigkeiten im Jahre 1380 zum wirklichen Aus
bruch 4 ). Die Hauptursache war wohl die, daß der mächtige Graf
für seine reichen Herrschaften eine reichsnnmittelbare Stellung
einnehmen wollte, dem gegenüber Herzog Albrecht die Lehns
herrlichkeit beanspruchte, da schon Heinrichs Bruder Ulrich seine
Besitzungen von Herzog Rudolf zu Lehen genommen hatte. Räu
bereien und Uebergriffe des gewaltthätigen Grafen führten den
Ausbruch herbei. Herzog Albrecht rüstete mit Hülfe Johanns von
Liechtenstein und anderer seiner Edlen, die ihm Summen vor
streckten, Truppen aus und stellte sie unter den Befehl Reinprechts
von Wallsee, der damit vor die Schlösser des Grafen rückte,
Kammer und Efferding einnahm und Schaumburg belagerte 3 ).
In seiner Bedrängniß fand der Graf Unterstützung an den
böhmischen Herren von Rosenberg, deren ausgedehnte Besitzungen
an den österreichischen Gränzen lagen, und die auch nicht mit
räuberischen Einfällen in die österreichischen Lande warten ließen.
') Liecht. Archiv S. 19.
2) Eb. B. 14; X. 50.
2) Eb. X. 49.
**) Das Folgende nach Kurz a. a. O. 1 ff.; vgl. die urkundl. Bei
lagen XI.VI. ff.
0 Für alle seine Kosten in diesem Kriege erhielt Reinprecht von
Wallsee vom Herzog das Versprechen der Schadloshaltung nach dem Aus-
spruche von Johann von Liechtenstein, Haidenreich von Meißan und Hein
rich von Rauhenstein (Lichnowsky IV. Regg. 1511).