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Landes verringert und die Einkünfte der Herzoge nicht unbedeu
tend geschmälert wurden, sodaß man sich alsbald genöthigt sah
durch besondere Begünstigungen neue Einwanderungen der Juden
wieder zu veranlassen.
Bei diesen Umständen, scheint es, waren die Herzoge von
solcher Schuldenlast bedrückt, daß sie sich ihrer nicht mehr er
wehren konnten. Sie entschlossen sich daher zu einem außer
ordentlichen Schritt, mit dem sie die Unmöglichkeit, für sich selbst
der Verlegenheiten los und ledig zu werden, bezeugten. Mittelst
Urkunde^), ansgestellt zu Wien am 9. Juni 1370, ernennen sie
eine Commission, bestehend aus „unserm getreuen besonders lieben
Herrn Hans von Liechlenstein von Nikolsburg unsers obgenannten
Herzogs Albrecht Hofmeister, Reinhart von Wehingen, unsers
ehgenannten Herzog Leopolds Hofmeister, Jansen von Tyrna
(oder Turnau), unserm Hubmeister und Münzmeister in Oester
reich, Christoph dem Syrveyer unserm Kellermeister und Niclas
dem Steiner, unsern Bürgern zu Wien." Diesen fünf Herren
übergeben sie vom Tage der Ausstellung der Urkunde an bis
auf Weihnacht desselben Jahres und auf vier volle Jahre weiter
hinaus, also bis Ende 1374, die innere Verwesung des ganzen
Landes. Sie geben ihnen „die volle Gewalt, diese Zeit hindurch
alle Steuer und Lehen und allerlei Forderung und Aufschläge
ans alle ihre Lande und Leute, Pfaffen, geistlich und weltlich,
Laien, Christen und Juden zu schlagen und zu setzen" ; von allen
Einkünften sollen sie die alleinigen Einnehmer sein und sollen
davon an die Herzoge zu ihrer und ihrer Gemahlinnen Unter
haltung jährlich 17.000 Pfund Wiener Pfennige zahlen, damit
sich diese begnügen wollen; was darüber sei, damit sollten sie die
Schulden der Herzoge abtragen. Zu jeder Weihnacht sollten sie
Rechnung ablegen, und darnach aller Verantwortung losgesprochen
werden. Alles, was in dieser Zeit ledig werde, von wem oder
wie es genannt sei, davon wollten die Herzoge, ohne dieser ihrer
>) Lichnowsky IV. Regg. 979. Vollst. Abdruck DCCCXVII; vgl.
den Text 138.
Falke. Liechtenstein. 22