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hervor, worin er selbst Hans, Heinrich und Matthias seine Brü
der nennt, Christoph aber seinen Better
Zu diesen kommt nun noch gegen Ende des 14. Jahrhun
derts ein neuer Zweig in den Kindern jenes jüngeren Hartneid,
den wir als den IV. bezeichnen und der mit seinen Brüdern
Johann und Georg gewöhnlich zusammen genannt wird. Diese
finden wir zuerst 1395 in jener Urkunde, in welcher die Liechten
steiner nach der Ungnade Herzog Albrechts den Spruchbrief an
erkennen^). Es werden hier aufgezählt Hans von Liechtenstein
und Hartneid sein Bruder (also Georg war bereits todt), Matches
ihr Vetter für sich selbst, für Offerten, Hansen und Heinrich
auch ihre Vettern, und für Hansen und Härteln Gebrüder und
Jungfrau Katharina (wohl nur durch ein Versehen heißt sie bei
Kurz a. a. O. 298 Margaretha), des obengenannten Herrn Hart
neids Kinder. Eine andere Katharina wird ebenfalls noch mehr
fach in den Urkunden, die sich auf die Ungnade Herzog Albrechts
beziehen, erwähnt. Sie war die einzige Tochter des Hofmeisters
Johann und war vermählt mit Reinprecht von Wallsee, dem
wir 1395 beim Sturz seines Schwiegervaters wieder begegnen
werden b). Ihre Vermählung mit Reinprecht fällt in das Jahr
1370. Am 23. Juni dieses Jahres versprach derselbe ihr eine
Morgengabe von 900 Pfund H.
Hiermit Hütten wir die sämmtlichen Mitglieder des Nikols
burger Hauses im vierzehnten Jahrhundert wohl abgeschlossen,
und wir haben nun die Gemahlinnen aufzusuchen.
Die Gemahlin Hartneids II., die Mutter so zahlreicher
Kinder, wird uns nicht ausdrücklich genannt. Im Minoritenklo-
ster zu Wien befand sich aber die Grabstätte einer Agnes von
Liechtenstein von Nikolsburg, welche laut dem Necrologium 1353
starb, zugleich mit ihrer Tochter Anna von Kranichsberg, welche
‘) Kurz, Albrecht III. 2. Bd. 305.
2 ) Liecht. Archiv Repert. F. 10.
3) Kurz, a. a. O. 298. 300. 311.
4 ) Notizbl. 1854. 437 9te. 120.