Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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desselben Jahres zu Wien sammt seiner Gemahlin Petrissa und 
seinem Sohne Hartneid an Herzog Friedrich ein Dorf, genannt 
Widme bei Jedenspeigen, welches die Morgengabe seiner Ge 
mahlin war, für 232 Pfund Wiener Pfennige'). 
Heinrich, seine Gemahlin Petrissa und sein Sohn Hart 
neid werden noch einmal im Jahr 1310 urkundlich erwähnt in 
einem Streite, den Heinrich als dominus castri ac universi 
tatis bonorum de Nycolspurch über die Pfarre des Ortes 
mit dem Präinonstratcnser-Kloster Künitz und dem Bischof Johann 
von Olmütz hatte. Nach dem Tode des Nikolsburger Pfarrers 
Woyzlay, eines Canonicus des genannten Klosters, verweigerte 
Heinrich die Annahme des Bruders Jacob, welchen der Propst 
des Klosters zum Nachfolger ernannte, indem er nach seinen 
Privilegien das Patronatsrecht zu haben glaubte. In dem Proceß, 
den der Bischof Johann von Olmütz, zu dessen Sprengel das 
Stift gehörte, begann, wurden aber Urkunden vorgebracht, wonach 
in einer früheren Schenkung die Herren Wilhelm und Swathoz- 
laus von Pulyn das Patronatsrecht an das von ihnen gegrün 
dete Kloster Künitz übertragen hatten. In Folge dessen stand 
Heinrich von seinen Ansprüchen ab, erkannte den Bruder Jacob 
auf friedlichem Wege als Pfarrer von Nikolsburg an und stellte 
darüber eine Urkunde aus, mit Einwilligung seines Sohnes 
Hartneid, die ihn und seine Erben band. Diese Urkunde wurde 
auf Bitten des Bruders Jacob vom genannten Bischof von 
Olmütz bekräftigt mit Androhung geistlicher Strafen gegen die 
jenigen, welche ihren Inhalt verletzen würden 2). 
Zum letzten Mal begegnen wir Heinrich II. im Jahr 
1312 am 15. Juni in zwei Heiligenkreuzer Urkunden, mit deren 
einen er sein Vogteirecht zu Gnadendorf an das Stift Heiligen 
kreuz verkauft, während es in der anderen von ihm heißt, daß 
er die Vogtei ebendaselbst mit verschiedenen Einkünften an Wern 
hart von Schaumberg verkauft habe, der sie dem genannten 
’) Lichnowsky m. Regg. 81. 
2) Boczek, Cod. Mor. VI. 27.
	        

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