/
314 —
desselben Jahres zu Wien sammt seiner Gemahlin Petrissa und
seinem Sohne Hartneid an Herzog Friedrich ein Dorf, genannt
Widme bei Jedenspeigen, welches die Morgengabe seiner Ge
mahlin war, für 232 Pfund Wiener Pfennige').
Heinrich, seine Gemahlin Petrissa und sein Sohn Hart
neid werden noch einmal im Jahr 1310 urkundlich erwähnt in
einem Streite, den Heinrich als dominus castri ac universi
tatis bonorum de Nycolspurch über die Pfarre des Ortes
mit dem Präinonstratcnser-Kloster Künitz und dem Bischof Johann
von Olmütz hatte. Nach dem Tode des Nikolsburger Pfarrers
Woyzlay, eines Canonicus des genannten Klosters, verweigerte
Heinrich die Annahme des Bruders Jacob, welchen der Propst
des Klosters zum Nachfolger ernannte, indem er nach seinen
Privilegien das Patronatsrecht zu haben glaubte. In dem Proceß,
den der Bischof Johann von Olmütz, zu dessen Sprengel das
Stift gehörte, begann, wurden aber Urkunden vorgebracht, wonach
in einer früheren Schenkung die Herren Wilhelm und Swathoz-
laus von Pulyn das Patronatsrecht an das von ihnen gegrün
dete Kloster Künitz übertragen hatten. In Folge dessen stand
Heinrich von seinen Ansprüchen ab, erkannte den Bruder Jacob
auf friedlichem Wege als Pfarrer von Nikolsburg an und stellte
darüber eine Urkunde aus, mit Einwilligung seines Sohnes
Hartneid, die ihn und seine Erben band. Diese Urkunde wurde
auf Bitten des Bruders Jacob vom genannten Bischof von
Olmütz bekräftigt mit Androhung geistlicher Strafen gegen die
jenigen, welche ihren Inhalt verletzen würden 2).
Zum letzten Mal begegnen wir Heinrich II. im Jahr
1312 am 15. Juni in zwei Heiligenkreuzer Urkunden, mit deren
einen er sein Vogteirecht zu Gnadendorf an das Stift Heiligen
kreuz verkauft, während es in der anderen von ihm heißt, daß
er die Vogtei ebendaselbst mit verschiedenen Einkünften an Wern
hart von Schaumberg verkauft habe, der sie dem genannten
’) Lichnowsky m. Regg. 81.
2) Boczek, Cod. Mor. VI. 27.