Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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so wichtig war, daß Heinrich von nun an, zur Unterscheidung 
von seinen beiden Brüdern von Rorau und St. Petronell, den 
Beinamen von Nikolsburg annahm und daher auch wohl seine 
Residenz von Schloß Liechtenstein auf jenes mährische, an der 
österreichischen Gränze gelegene Schloß verlegte. 
In der ersteren Urkunde, welche zu Brünn von: 14. Ja 
nuar 1249 datirt, erklärt Ottokar (noch unter dem Namen Pre- 
mysl), daß er es für angemessen halte, diejenigen zu belohnen, 
welche sich um ihn und seinen Vater, den König Wenzel, Verdienste 
erworben hätten; deßhalb gedenke er der ergebenen und treuen 
Dienste, welche der edle Mann Heinrich von Liechtenstein ihm 
und seinem Vater erwiesen habe, und schenke ihm und seinen 
Erben die Villa Nikolsburg zum Eigenthum, sofern Wilhelm 
von Dürnholz und sein Bruder Hermann darauf Verzicht leisten, 
und niemand solle ihn und seine Erben in dem Besitz dieser 
Villa verhindern oder belästigen. Als Zeugen erscheinen anwesend 
der Bischof Bruno von Olmütz, Graf Otto von Planen, Haulo 
von Löwenberg, Sdezlaus von Sternberg, verschiedene edle mäh 
rische Herren und aus Oesterreich noch Pilgrim von Schwarzenau, 
die Brüder Friedrich und Konrad von Gerlochs, die Brüder 
Albert, Heinrich und Dietmar von Baumgartcn und noch mehrere 
andere. 
Die zweite Urkunde, am 17. November desselben Jahres 
ebenfalls zu Brünn ausgestellt, lautet im Eingang der ersteren 
gleich und enthält eine Erneuerung der Schenkung durch den 
Markgrafen nur mit dem Unterschiede, daß erklärt wird, wie 
Wilhelm von Dürnholz freiwillig auf Nikolsburg, das er vom 
Markgrafen verlangt, Verzicht geleistet habe. Die Zeugen sind 
wiederum österreichische und mährische Herren und theilweise die 
selben, welche die erste Urkunde bezeugt haben '). 
’) Beide Urkunden sind abgedruckt bei Dobner, Lion. bist. Boë- 
miae IV. 262. 263, u. Boczek, (lockex Moraviae III. 103. 115; bezweifelt 
von Böhmer, Regesta Imperii 1246—1313. 426; die Aechtheit vertheidigt 
Lorenz, a. a. O. 85. Im liechtensteinischen Archiv waren diese Urkunden,
	        

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