Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Otto VI., seine Söhne und der Ausgang des Hauses Liechtenstein- 
Mnran. 
Otto VI. erscheint nach dem Tode Georgs als das Haupt 
des Hauses. Er heirathete im Jahre 1536 Benigna, die Tochter 
Georgs von Liechtenstein-Nicolsburg, und verwies ihr Heirathsgut, 
die Wiederlage desselben und die Morgengabe, bestehend zusam 
men in 5000 fl., auf seinen Erbtheil an den Schlössern und 
Herrschaften Murau, Seltensau (Seltcnheim) und Grünfels >). 
Im Jahr 1539 war er als Abgesandter der Steiermark bei den 
Verhandlungen der österreichischen Länder zu Wien wegen gegen 
seitiger Beihülfe in Türkengefahr * 2 ). Desgleichen war er im Jahr 
1541 mit auf dem allgemeinen Ständctag der Lande zu Prag 
und unterschrieb dort als einer der Vertreter und Mitglied des 
Ausschusses jene Supplication an den König Ferdinand, worin 
dieser um Reformen in den kirchlichen Landesangelegenheiten, 
sowie um Abhülfsmittel in der Türkennoth angegangen wird 3 ).' 
Otto führt hier den Beisatz „Erbmarschall in Kärntheu". Zwei 
Jahre darauf (1543) zog Otto vermuthlich selbst mit gegen die 
Türken ->). Am 16. April 1546 erhielt er die Belehnung mit dem 
erblichen Kämmereramt in Steiermark 3 ). 
Bedeutungsvoller als durch seine politische Thätigkeit, oder 
vielmehr verhängnißvoller für das Schicksal des Hauses erscheint 
Otto dadurch, daß er eine außerordentliche Schuldenlast auf seine 
Güter häufte, welche später seine Söhne zum Verkauf derselben 
zwang. Näheres über seine Lebensweise oder sonst die Art, wie 
er dieses Unglück herbeiführte, ist uns nicht bekannt. Er starb am 
1. Mai 1564«). 
’) Liecht. Archiv. Regg. D. 13. 
2 ) Muchar VIII. 441. 
3 ) Raupach, Evangelisches Oesterreich. Forts. Beilage 82. 
4) Muchar VIII. 478. 
b) Wurmbrand 282. 
°) Mittheil, der k. k. Centralcomm. 1862. 157.
	        

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