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den Titel Marsch all von Kärnthen. Am 5. April war er Zeuge
des Vertrags, den Herzog Leopold zu Neustadt mit den Venetia-
nern wegen Treviso abschloß ‘). Die damals von den Genuesern
und Paduanern hart bedrängte Republik suchte sich in Herzog
Leopold einen Bundesgenossen zu erwerben, indem sie ihm für
seinen Beistand die Stadt Treviso anbot, welche von den Padua
nern hart belagert wurde. Der Herzog nahm das Angebot an.
Da Ulrich diesen Vertrag bezeugte, so ist es auch wahrscheinlich,
daß er, der Marschall von Kärnthen, an dem nachfolgenden
Kriegszuge nach Treviso und der Befreiung der Stadt theilnahm.
Zu derselben Zeit am 14. April 1381 verbürgte sich Ulrich von
Liechtenstein mit dem Bischof Leopold von Freising, mit dem
Grafen Hugo von Montfort und anderen Herren für den Herzog
Leopold zu Graz wegen 4000 Pfund W. Pf., um welche Summe
er von Albero dem Stuchs von Trautmannsdorf die Festen
Stuchsenstein, Buchberg, Lassenheim und zu dem Hof gekauft
hatte 2).
Ulrich scheint unermüdlich im Dienst der Herzoge gewesen
zu sein. Im nächsten Jahre 1382 nahmen sie ihn wieder in
Anspruch in dem Streit, der über Salzburg mit den bairischen
Herzogen entstanden war. Auf einer am 27. November zu
Reichcnhall gehaltenen Versammlung sollte die Sache ausgctragen
werden. Herzog Leopold von Oesterreich und Stephan von Baiern
sollten jeder mit einem ihres Rathes die Streitpunkte schlichten.
Zu den Bestimmungen, die getroffen wurden, gehörte auch, daß
Berchtholdsgadcn, die neuen Bauten und der Dornberg, Be
festigungen, welche die bairischen Herzoge auf salzburgischem Gebiet
angelegt hatten, dem Landeshauptmann und Marschall in Kärnthen
Ulrich von Liechtenstein und dem Vicedom in Oberbaiern Otto
dem Prenzenauer zu übergeben feien 3 ). Die Urkunde darüber
datirt vom 27. November.
’) Lichnowsky, IV. Regg. 1571. Beil. D. Nr. V.
2) Lichnowsky, IV. Regg. 1574; Notizbl. 1859. 203. Nr. 227.
3 ) Lichnowsky, IV. 211. Regg. 1739; Kurz, II. 33.