Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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den Häusern zu Wien und Neustadt mehrfachen Besitzstand in 
Niederösterreich gehabt haben. Dies wird weiter bestätigt durch 
eine Notiz, die wir derselben Quelle entnehmen und die mit 
dem erwähnten Gütertausch in Verbindung steht. Bielsky sagt') 
als Bemerkung zu „Anzenberg, in der Pfarre Jnzersdorf an 
der Traisen." — „Hier besaß auch Rudolf von Liechtenstein 
einen Hof, welchen er d. d. Zeiselmauer 17. Jänner 1334 
dem Bischof Albert von Pastan als ein Ancrkennungsgeschenk 
bei Gelegenheit des von diesem Bischöfe genehmigten Güter 
tausches zwischen dem Stift Herzogenlmrg und dem besagten 
Rudolf von Liechtenstein übergeben hat. Das Datum stimmt 
aber nicht mit dem des Tausches, der nach der Angabe erst 
elf Monate später stattfand; es muß also entweder hier heißen 
1335, oder bei dem Tausche 1333. Der Markt St. Georg 
wurde, wie wir weiter Unten noch zu erwähnen haben werden, 
am 12. März 1353 durch das Stift von den Söhnen Ottos 
des Jüngeren wieder zurückgekauft^). 
Das Jahr 1335 rief die beiden liechtensteinischen Brüder 
wieder auf den Schauplatz der öffentlichen Thätigkeit. Am 
4. April starb Herzog Heinrich von Kärnthen, Graf von Tyrol, 
der letzte aus dem herzoglichen Zweige des görzischen Hauses, 
und hinterließ seine Länder dem Streite der Bewerber. Es 
war die Frage, ob sie durch seine Tochter Margaretha, die an 
den Sohn des Königs Johann von Böhmen, den Grafen 
Johann von Luxemburg, vermählt war, an dieses Haus kom 
men sollten, oder an die österreichischen Herzoge Albrecht und 
Otto, welche Kaiser Ludwig damit zu belehnen versprochen 
hatte. Es war natürlich, daß die Liechtensteiner dabei aus 
Seiten ihrer Herzoge standen. Diese suchten für den ausbre 
chenden Kampf sich zu stärken und schlossen dabei Bündnisse 
mit jenen geistlichen Fürsten, welche Besitzungen in Kärnthen 
hatten, insbesondere mit dem Erzbischof Friedrich von Salz- 
1) A. a. O. 279. 
2) Bielsky, a. a. O. 300.
	        

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