Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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und in welcher er mit seinem Bruder gemeinschaftlich erscheint. 
Mit dieser Urkunde gaben sie nämlich ihre Zustimmung zu 
dem Verkaufe des Schlosses Rohacs durch ihren Vater *). Zwar 
bringt uns dieselbe Quelle noch eine andere Nachricht, welche 
um einige Monate älter ist und bereits vom 20. Mai 1301 
datirt^). Aber diese Urkunde, in welcher die Auffensteiner ihre 
Güter an die österreichischen Herzoge aufgeben, ist irrthümli- 
cherweise um sechzig Jahre zu früh angesetzt, und der darin 
als Zeuge angeführte Rudolf Otto von Liechtenstein ist des 
in Rede stehenden Rudolfs Neffe. Wir werden darum später 
auf diese Nachricht am gehörigen Orte zurückzukommen haben. 
Im Jahre 1302 haben wir beide Brüder bereits ge 
troffen als zustimmend der Schenkung ihres Vaters an die 
Karthäuser in Seiz, und den älteren derselben dm 3. Febr. 
1304 als Zeugen in einer Pfannberger Urkunde, beide zusammen 
wieder mit ihrem Vater am 4. April 1305 bei einer Schen 
kung der Margaretha von Eppenstein an Göß; und ebenso, 
um das vorweg zu nehmen, in den Jahren 1308 und 1309. 
Am 15. März 1308 verkauften zu Graz Ulrich und Hartneid 
von Wildon Winberg bei Laubeck an Ulrich von Walsee, wel 
cher Verkauf von den beiden Liechtensteinischen Brüdern bezeugt 
wird^). Im Jahre 1309 sicherte die Zengenschaft Ottos von 
Liechtenstein (der hier ein Schwager Luibolds von Wildon, 
des Stifters von Stainz, genannt wird) dem Stifte Stainz 
den ruhigen Besitz des Dorfes Grafendorf ch 
i) S. oben, und „Mittheil. des hist. Vereins f. Steierm. Heft Xll. 55. 
Mittheilungen Heft V. 217. Wie die Mittheilungen an dieser 
Stelle Rudolf von Liechtenstein mit seinem Neffen Rudolf Otto verwech 
seln (Göth, Urkundenregesten für die Geschichte von Steiermark), so ge 
schieht es auch an der vorhin angeführten Stelle (Heft HI. 55, Tan gl, 
die Freien von Suneck), wo die ganz falsche Bemerkung steht: „Rudolf 
erscheint in späteren Urkunden, wie z. B. ist jener vom Jahre 1318, mit 
dem in eins zusammengezogenen Doppelnamen Rudolfotto". Onkel und 
Neffe sind immer mit diesen beiden Namen auseinander zu halten. 
3) Archiv f. Kunde äst. Gesch. XVIII. 181; Noüzbl. 1851, 319 Nr. 30. 
*) Muchar, VI. 175.
	        

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