Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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die Stände um sich zu Graz. Allein hier fand er nichts we 
niger als guten Willen. Die Edlen des Landes fanden sich 
vielfach in ihren Rechten und Privilegien von Albrecht gekränkt; 
er hatte die Handfesten nicht nur nicht bestätigt, sondern auch 
vielfach verletzt. Vor allem anderen verlangten sie nun, der 
Bischof Leopold von Seckau an ihrer Spitze als Wortführer, 
die Bestätigung ihrer Rechte, widrigenfalls sie, berechtigt durch 
den Wortlaut dieser Briefe, dem Herzog die Dienste aufsagen 
würden. Der Herzog, übelberathen durch seinen Landeshaupt 
mann der Steiermark, den Abt Heinrich von Admont, und 
die schwäbischen Herren in seinem Gefolge, wies die Bitte 
zurück. Die Steirer kündeten ihm darauf Dienst und Ge 
horsam auf. 
Bis so weit scheinen alle Steirer, weil sie nach ihren 
Privilegien im Rechte waren, einig gewesen zu sein, aber die 
Frage war, was nun weiter thun, und wen zum Herrn der 
Steiermark erwählen? Albrecht war für den Augenblick nicht 
gerüstet, den Widerstand mit Gewalt zu brechen, und ging 
einstweilen nach Oesterreich zurück. Die Steirer suchten zunächst 
alle Plätze ihres Landes im Besitze Albrechts und der Seinen 
zu befreien, was ihnen auch zum großen Theil gelang; dagegen 
hielt sich insbesondere Bruck, wo der Schwabe Hermann von 
Landenberg befehligte. Dem drohenden Angriffe Albrechts gegen 
über, der in Oesterreich Truppen sammelte, sahen sich die Steirer 
nach fremder Hülfe um. Um den mächtigen Grafen Ulrich von 
Heunburg zu gewinnen, der allein von den steirischen Ministe 
rialen bisher nicht der Verschwörung beigetreten war, ver 
sprachen sie seinen Sohn zum Herzog zu erwählen, gingen aber 
bald von diesem Versprechen ab, obwohl der Graf mit kräftiger 
Hand auf ihre Seite trat, und trugen die herzogliche Würde 
von Steiermark dem Herzog Otto von Baiern an. Auch der 
neue Erzbischof von Salzburg Konrad, bisher Bischof von 
Lavant, verbündete sich wegen der vielen Besitzungen des Stifts 
im Hcrzogthum mit den Steirern.
	        

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