Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

330 
wurde, theils wegen Entdeckung von Seiten der Behörden, theils 
wegen Ueberfällen von Räubern, theils wegen Mangel an Wasser 
und Flitter in weiten dürren lind öden Gegenden, wegen dessen 
man an guter Stelle bei guter Weide die Schafe wieder Tage 
lang zu ihrer Erholung mußte rasten lassen. Ein spanischer 
Unternehmer besorgte endlich den heimlichen Uebergang über die 
spanische Gränze nach Frankreich. Petri selbst, der sich immer 
in der Nähe hielt, war bald englischer Wollhändler, bald pen- 
sionirter oder Stellung sllchendcr Offizier, bald Kaufmann u. s. w. 
Endlich hatte er das Glück, seine Heerde in Frankreich zu sehen, 
>vo er nichts mehr zu fürchten hatte als die Strapazen des 
Marsches und die Beschwerden des Klimas und des ausge 
trockneten Landes. Trotzdem brachte er die ganze Heerde, nur 
mit Verlust weniger, wohlbehalten nach Loosdorf { ). 
Was zu Loosdorf im Kleinen begonnen, wurde im Großen 
fortgesetzt, als der Fürst Johann (am 24. März 1805) das 
große Majorat übernommen hatte. Obwohl er nach dein Preß- 
burger Frieden als Comniandirender in Niederösterreich im 
activen Dienste blieb, beschäftigte er sich doch eingehend mit der 
Regierung und Verwaltung, so daß er binnen drei Jahren so 
ganz sich hineingearbeitet hatte, um alle Zweige völlig übersehen 
und beurtheilen zu können. So schreibt er schon in einem 
Rescript vom 16. October 1807: „Seit meinem Regierungs 
antritt werden beinahe drei Jahre bald verstrichen sein. Ich 
habe mich seitdem allen Geschäften selbst unterzogen und die Be 
schwernisse derselben kennen gelernt. Ich bin nunmehr vollkommen 
überzeugt, welche Anstrengung der Körper- und Geisteskräfte von 
Seite des Chefs erfordert werden, um die ganze Maschine meiner 
Regierung in jenen Gang zu setzen und ununterbrochen zu er 
halten, welchen ich mir zum Ziele gesetzt habe." Diesen Gang 
erläutern eine Reihe von eingehenden Erlässen, aus denen eben- 
*) Die Correspondenz der ganzen nicht uninteressanten, abenteuer 
lichen Episode ist erhalten.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.