Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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sammlung, welche überhaupt nur siebzehn Stimmen zählte; in 
der erweiterten Versammlung, im Plenum von neunundsechzig 
Stimmen, hatte es eine Stimme für sich. Der Artikel 13 der 
deutschen Bundesacte setzte fest, daß in jedem Bundesstaat eine 
landständische Verfassung bestehen solle. Diese Bestimmung er 
füllte der Fürst Johann durch die Verfassung vom 9. No 
vember 1818, welche eine Vertretung des Landes aus der Geist 
lichkeit und der Landmannschaft (da es Adel und Städte nicht 
gab) hervorgehen ließ. Am 12. October 1817 war auch der 
Fürst Johann durch ausdrückliche Erklärung der am 26. Sep 
tember zu Paris geschlossenen „heiligen Alliance" beigetretcn'). 
Diese politischen Angelegenheiten, in welchen es selbstver 
ständlich dem Fürsten Johann nach der Beschaffenheit seines 
Fürstenthums nicht gegeben war, bedeutsam einzugreifen, waren 
es auch nicht, welche die zweite Hälfte seines Lebens, die Friedens 
zeit, vorwiegend und mit Vorliebe beschäftigten. Er war einer 
seits Landwirth und Verwalter im großen Stil geworden, anderer 
seits liebte und förderte er Kunst und Wissenschaften. 
Schon zu jener Zeit, da sein Leben sich fast in den un 
aufhörlichen Feldzügen erschöpfte und er nur nach die Herrschaft 
Loosdorf (nebst Laa), welche ihm, als dem zweiten Sohne, durch 
Verfügung des Fürsten Franz zugefallen warZ, schon zu dieser 
Zeit widmete er der Landwirthschaft und insbesondere der Hebung 
dieser seiner in Niederösterreich gelegenen Herrschaft die größte 
Pflege und Aufmerksamkeit. Er war nicht nur bestrebt, sie zu 
einem schönen und angenehmen Aufenthalte zu machen, sondern 
auch zu einer einträglichen Musterwirthschaft. Er veränderte den 
Garten nach dem Stile und Geschmack der Zeit, legte Teiche 
an, baute Tempel und Einsiedeleien und machte große Anpflan 
zungen, die aber zugleich Nutzen tragen sollten und auch Nutzen 
brachten. Es wurde z. B. zur Baumzucht eine Million junger 
st Liechtenst. Archiv a. a. O. 
st Siehe oben 286.
	        

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