Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Thätigkeit, welche er als Soldat bewiesen hatte, widmete er nun 
als Chef des Hauses der Verwaltung und Pflege der ausge 
dehnten Besitzungen. Das Letzte, was er als Friedensunter- 
händler noch bewirkt hatte, war die rasche Räumung der Sta-dt 
Wien von den Franzosen, welche seitens Napoleons von der 
sofortigen Zahlung von zehn Millionen Gulden abhängig ge 
macht wurde. Der Staat hatte diese Summe nicht und ver 
mochte sie nicht so rasch aufzubringen. Da bot der Fürst sich 
den Banquiers persönlich als Garanten an, und die Summe 
kam zusammen und wurde gezahlt. 
st. Regierung und Verwaltung. 
Der Fürst Johann hatte nach dem Tode seines älteren 
Bruders nach den Familienverträgen die Regierung des Hauses 
und somit auch die des deutschen Fürstenthums Liechtenstein, das 
ist der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaften Vaduz und 
Schellenberg, übernommen. An diesem Fürstenthum aber waren 
die Weltereignisse nicht ohne staatsrechtliche Veränderungen vor 
übergegangen. Nach dem Preßburger Frieden war das deutsche 
Reich verlassen, zerfallen und aufgelöset. Der Kaiser Napoleon 
vereinigte nun eine Anzahl der deutschen Fürsten zu einem 
„Rheinbünde", nach dessen Constituirung Kaiser Franz die deutsche 
Kaiserkrone niederlegte und das deutsche Reich sich selbst über 
ließ. Am 12. Juli 1806 unterzeichneten die Staaten Baiern, 
Wurtemberg (deren Herrscher die Königskrone angenommen 
hatten), Baden, Kleve und Berg, Hessen-Darmstadt und die 
Fürsten von Nassau, Hohenzollern, Salm, Isenburg, Arem 
berg, Liechtenstein und Lehen die Rheinbundsacte. Sie stellten 
sich durch dieselbe unter das Protectorat des französischen 
Kaisers und sagten sich vom deutschen Reiche los. 
Zu diesem Rheinbünde gehörte also auch das Fürstenthum 
Liechtenstein, nicht grade mit dem Wunsche und Willen des
	        

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