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gehörte, den Sommeraufenthalt gebildet, von nun an wurde es
Kromau, soweit die Pflichten des Dienstes erlaubten, und blieb
es fortan für die jüngere Linie. Da nun noch jährliche Geld
summen aus den Fideicommißcapitalien, wie oben im Leben des
Fürsten Emanuel erzählt worden, hinzukamen, so war die Ein
nahme des Fürsten Karl nicht unbeträchtlich. Nach einem Briefe
der Fürstin Eleonore betrug seine Jahresrente 35,825 Gulden,
wobei wohl nicht alles mitgerechnet ist '). Kromau bietet keinen
besonderen Reiz; zwischen Znaim und Brünn in bergiger Gegend
gelegen, entbehrt es der Anmuth; auch das Schloß ist baulich
von keiner Bedeutung; immerhin gewährte es Reiz, hier auf der
eigenen Herrschaft in Unabhängigkeit den Sommer und den
Herbst inmitten der heranwachsenden Kinder zu verbringen. So
that die Fürstin Eleonore, auch wenn die Pflichten des Dienstes
den Fürsten fernhielten.
Die Fürstin Eleonore ist durch ihre eigene Persönlichkeit
und insbesondere durch ihre freundschaftlichen Beziehungen zum
Kaiser Joseph so sehr zu besonderer Bedeutung gekommen und
so viel genannt, daß wir nicht umhin können, auch von ihr einen
kurzen Lebensabriß zu geben, obwohl sie ihren eigenen Biographen
und ihre eigene Biographie in dem bereits öfter genannten Buche
gefunden hat 2 ).
Fürstin Eleonore aus dem fürstlichen Hause Oettingen-
Spielberg war zu Oettingen im Riesgau am 7. Juli 1745
geboren. Sie war die Tochter des Fürsten Johann Alois I.
und der Fürstin Therese, einer Tochter des Herzogs Leopold von
Holstein-Wiesenburg, welcher mit einer Tochter des Fürsten Hans
Adam von Liechtenstein vermählt gewesen war^). Mit ihrer
älteren Schwester Marie Leopoldine (geboren 1741) verbrachte
') Wolf, 108.
2 ) Adam Wolf, Fürstin Eleonore Liechtenstein 1745—1712. Nach
Briefen und Memoiren ihrer Zeit. Wien 1875.
3 ) S. oben H. 347.