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Inhaber eines Regiments leichter Reiterei und Commandant der
Hauptstadt Wien, im 59. Jahre, welcher seit 1748 gedient und
sich bis an sein Ende mit ruhmvollen Thaten ausgezeichnet hat.
Rastloser Eifer und Heldenmuth, verbunden mit einem redlichen
Herzen und einer menschenfreundlichen Gesinnung, machten ihn
dem Monarchen schätzbar, erwarben ihm die allgemeine Achtung
aller Stände und werden sein Andenken stets erhalten." Die
Fürstin Eleonore ließ ihm in Kromau neben der Pfarrkirche eine
Grufthalle erbauen und seinen Leichnam in derselben beisetzen.
Die Inschrift hatte sie selbst verfertigt: „Eleonore Fürstin von
Oettingen hat diese Stätte ihrem dem Bürger wie dem Kriegs
heere gleich theuren und von ihr tief betrauerten Gemahl, Karl
Fürsten von Liechtenstein, dann sich selbst und den Ihrigen,
so wie sie nach dem Willen des Herrn der Natur folgen werden,
noch im Leben errichtet, im Jahre 1789." Der Kaiser Joseph,
selbst bereits mit dem Keim der Todeskrankheit, fühlte doch
schmerzlichst den Verlust eines ihm ehemals so vertrauten Freundes
und Genossen. In einem Briefe an die Gräsin Kaunitz,
Schwägerin des Fürsten, zeigte er seine Theilnahme an dem
Verlust, den der Staat und er selbst erlitten hätten x ).
Fürst Karl war nach dem Tode des Fürsten Wenzel 1772
mit der Uebernahme des Hauptmajorats durch seinen älteren
Bruder Franz Joseph in den Besitz des jüngeren Philippinischen
Majorats eingetreten. Wie oben erzählt worden, war im Aus
tausch gegen Lundenburg Kromau (oder Krumau) an das jüngere
Majorat gekommen und zum Hauptsitz dieser Linien geworden.
Im Besitz der Familie überhaupt bestand es seit den Zeiten
des Fürsten Gundacker, der es aus den Rebellengütern zur Zeit
des böhmischen Aufstandes erst als Pfand, sodann durch Kauf
überkommen hattet). Bis dahin hatte Groß-Meseritsch, welches
seiner Gemahlin, der Fürstin Eleonore, als Oettingen'sches Erbe
>) Wolf, 211 ff.
2 ) Siehe oben II. 288.