Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Eugen hat Bosnien nicht erobert, Hildburghausen ist bei Ban- 
jaluka geschlagen worden, und sie hatten andere Armeen als ich. 
Ich habe gar keine Kenntniß von der Hauptarnice und auf das 
Corps der Croaten kann ich mich gegen die Türken nicht ver 
lassen. Ich werde Gott danken, wenn er mich aus dieser gefähr 
lichen Lage mit Ehren herauszieht, damit ich nicht nach vierzig Dienst 
jahren in Schande und Noth gerathe." Die Geschichte Eugens und 
die Geschichte des Jahres 1878 haben gezeigt, daß die Eroberung 
Bosniens keine leichte, mit wenigen Truppen zu vollführende Aufgabe 
war. Diejenigen des Fürsten Karl waren dazu in keiner Weise 
hinreichend, auch als er nach einigen Wochen Verstärkung erhielt. 
Ein erster Versuch auf Dubitza (9. Februar) war schon 
mißlungen, bevor Fürst Karl das Commando übernommen 
hatte. Mit den erhaltenen Verstärkungen begann er nun eine 
förmliche Belagerung. Aber das Schloß war fest, hatte tiefe 
Graben und dicke Mauern. Die Besatzung war sehr stark und 
betrug mit den außerhalb liegenden Truppen, für welche neue 
Verstärkungen im Anzuge waren, mehr denn 12,000 Mann. Das 
Herannahen dieser Verstärkungen bewog auch den Fürsten, sich 
mit dem Sturme auf die Veste zu beeilen. Am 21. April 
hatte er die Belagerungsarbeiten begonnen und sofort eine 
Tranchse eröffnet; am 22. wurde eine Breschebatterie von sechs 
Kanonen aufgestellt und sofort eine Bresche von mehreren 
Klaftern gelegt, trotzdem die Türken das Feuer stark erwiderten. 
Am 25. wurde der Sturm unternommen. Die Türken ließen 
die Kaiserlichen bis auf die Höhe der Bresche kommen, machten 
dann aber mit langen Spießen einen so plötzlichen und gewaltigen 
Gegenangriff, daß die Stürmenden zurückgeworfen wurden und 
die Türken durch die Bresche hinaus in die Trancheen ein 
drangen. Zugleich machten die draußen befindlichen Hülfs- 
Kürasstere, sechs Schwadronen Chevauxlegers und vier Schwadronen Husaren 
bestehen; unter dem Fürsten commandirten die Generale de Bins, Wallis, 
Klebeck, Schlaun und Kuhn.
	        

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