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denen der Kaiser unglücklicherweise versäumt hatte, einen Herzog
zu geben, der unruhigen Zwischenzeiten müde geworden und
hatten dem Wunsche des Königs Wenzel von Böhmen, seinen
jungen Sohn, den mährischen Markgrafen Ottokar, zum Herzog
zu nehmen, ein geneigtes Ohr geliehen. Ottokar hatte zugleich
zur Partei des Papstes geschworen, und so hatte er sich, unter
stützt und eingeführt durch die Bischöfe, zum Herrn von Oester
reich gemacht. Als er dann im Jahre 1252 die alternde Mar
garetha, die Schwester Herzogs Friederichs des Streibaren
heirathcte, erwarb er nicht nur einen großen Theil der baben-
bergischen Allode, sondern er gab der Occupation, wenigstens
scheinbar, auch eine rechtliche Basis. Bei der Vermählung, die
am 8. April zu Haimburg mit großer Pracht gefeiert worden,
waren auch Ulrich von Liechtenstein und sein Bruder Dietmar
von Offenberg zugegenSo in den Besitz von Oestercich
gekommen, gedachte Ottokar seine Pläne auf die Steiermark
auszudehnen, die nicht minder herrenlos und nicht minder eine
leichte Beute schien.
Ein Theil des steirischen Adels und wohl entschieden
diejenigen, welche die staatsklügsten waren und das Wohl des
Landes jedenfalls am besten bedachten, wollten das Schicksal
der Steiermark nicht von dem Oesterreichs, mit dem es ein
halbes Jahrhundert verbunden gewesen war, getrennt wissen;
sie wünschten also Ottokar ebenfalls zu ihrem Herren. Der
größere Theil aber, derjenige, welcher wohl vorher mit der
Partei des Kaisers und seinen Statthaltern gehalten hatte,
wollte von Ottokar, der ein Werkzeug der geistlichen Partei
schien, nichts wissen und sie kamen ans den Gedanken, das
Herzogthum dem jungen Pfalzgrafen Heinrich von Bayern,
Sohn Otto's IV., zu übertragen. War es aber Herzog Otto
nicht möglich gewesen, seine eigene Landeshauptmannschaft in
Oesterreich zur Anerkennung zu bringen, so durste man noch
i) Muchar V. 240.