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precieuse amitié, et souvenez vous quelques fois de celle
que je vous ai vouée pour la vie.
Vienne ce 20. Mars 1764. Kaunitz-Rittberg.“
Es ist wenig, was uns sonst noch aus dem Leben des
Fürsten Wenzel zu erzählen übrig bleibt. Es ist bereits berichtet
worden, wie er sammt seinen Brüdern im Testament des Fürsten
Hans Adam bedacht worden, wie er über dieses Testament mit
dem Fürsten Anton Florian in. Proceß gericth und wie alle
Streitigkeiten, die aus jenem Testamente hervorgingen, vorzugs
weise mit durch sein Bemühen unter dem Fürsten Joseph friedlich
beigelegt worden. Es ist ferner bereits erzählt, daß er die er
erbten reichsunmittelbaren Herrschaften Schellenberg und Vaduz
an den regierenden Fürsten Anton Florian gegen dessen Herr
schaft Rumburg abtrat, sowie ebenfalls, daß er vom 22. De
cember 1732 ab die Vormundschaft über die Kinder des Fürsten
Joseph führte und folglich auch die Regierung des Hauses in
Händen hatte bis zur Großjährigkeit des Fürsten Johann
Nepomuk Karl im Jahre 1745. Nach dem frühen Tode dieses
jungen Fürsten am 22. December 1748, mit welchem die männ
liche Nachkommenschaft des Fürsten Anton Florian zu Ende
ging, wurde der Fürst Wenzel selber, als nunmehr der Aelteste
nach dem Erbrecht, der Chef und Regierer des Hauses. Er war
nunmehr in den Stand gesetzt, der großen Führung des Lebens,
die er in seinem wahrhaft fürstlichen Sinne immer geliebt hatte,
folgen zu können; er war in den Stand gesetzt, an die artille
ristischen Studien, Uebungen und Verbesserungen zum Besten
des Vaterlandes große Summen zu verwenden; er konnte un
beschränkt seinem Sinne für die Kunst, seinem Hange zum Wohl
thun nachkommen. Er kaufte, bestellte, sammelte viele Kunst
werke, vereinigte sie in einer größeren Galerie und ließ zum
ersten Male (1760 und 1770) einen ausgeführten Katalog in
französischer und italienischer Sprache drucken. Er ließ eine
Reihe junger Künstler auf seine Kosten ausbilden, gab ihnen