Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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dem Grafen von Ortenburg bezeugt l ), und sodann die Brüder 
wieder im Jahr 1243 mit dem Herzog Friedrich in Friesach, 
wo sie eine Verfügung für das Kloster St. Lambrecht bezeu 
gen^). Hier sind beide aufgeführt als LIricus äs Liehten- 
stein et Dietmarus de Offenberch fratres ministeriales. 
Wir sehen, Dietmar, der jüngere Bruder, hat mittlerweile den 
Namen von Offenberg angenommen, unter welchem er uns 
seitdem öfter begegnet. 
Für das Jahr 1244 stoßen wir wieder auf eine zweifel 
hafte Erwähnung. Herzog Friedrich bezeugt zu Neustadt, daß 
Heinrich von Habespach das Eigenthum des Schlosses Lich 
tenberg an den Erzbischof Eberhard von Salzburg verkauft 
habe 3). Hier steht unter den Zeugen: VI. dapifer de Licht 
hier folgt eine Lücke. Da Ulrich sonst nicht als Truchseß 
bekannt ist, so macht uns der Beisatz dapifer zweifelhaft, daß 
hier Ulrich von Liechtenstein gemeint, sei, obwohl Meiller es 
(nach dem Register) annimmt. 
Im nächsten Jahr 1245 erscheint Ulrich für uns zum 
ersten Mal in einem öffentlichen Amte, und zwar in der höch 
sten Stelle, die er erlangen konnte, in Stellvertretung des 
Herzogs als Landesverweser oder Landeshauptmann und als 
oberster Landesrichter in Steiermark. Das war zu derselben 
Zeit, als er sich der Gunst seiner zweiten, von ihm verehrten 
Dame erfreute. Er mußte nun wohl die ritterlichen Dienste 
und die poetischen Ergüße, die er ihr widmete, für eine Weile 
unterbrechen. Der Landeshauptmann war als Stellvertreter 
des Landesherrn und oberster Richter der Beschützer der Ge 
setze und Rechte der Gesammtheit, der Wächter der Ordnung 
und des Friedens im Lande, und er war verpflichtet, Gerichts- 
') Meiller Regg. zur Geschichte der salzb. Erzbischöfe 281. 516. 
-) Meiller Regg. 176, Nr. 124; Muchar V. 176. 
3 ) Meiller Regg. 179. Nr. 139, c. f. Meiller Regg. zur Ge 
schichte der salzb. Erzbischöfe 285. 634, wo das Jahr 1243.
	        

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