Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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festen Ort in sicheren Vertheidigungszustand zu setzen '). In 
Wien wurde er, obwohl er nicht eigentliches Mitglied des ständigen 
Kriegsrathes war, doch wiederholt zu den Berathungen desselben 
hinzugezogen, so auch zu jenen im Winter von 1756 auf 1757, 
welche eine energische Fortsetzung des Krieges zum Gegenstände 
hatten, und desgleichen nach der unglücklichen Schlacht von Prag, 
nach welcher die Königin einen außerordentlichen Kriegsrath zu 
sammenrieft). Vor dem Beginne des Feldzugs von 1758 dachte 
man sogar daran, den Fürsten wieder in das Feld zu schicken, 
als das Obereommando der Armee vom Prinzen von Lothringen 
auf den Grafen Daun überging. Daun, so heißt es, habe sich 
selber zwei ältere Generale zu seinem Beirath erbeten, und es 
wurden dazu die Feldmarschälle Fürst Wenzel Liechtenstein und 
Graf Batthiany bezeichnet. Es kam aber nicht dazu, denn Bat- 
thiany erhielt ein selbstständiges Commando, und der Fürst ging 
nicht in den Kriegs). Bei dem Kriegsrath, welcher den Feldzug 
für das Jahr 1760 zu berathen hatte, stand der Fürst mit 
aller Entschiedenheit seiner Natur auf der Seite der kühneren 
Partei. Es stand dem defensiven Kriegsplane Laey's, mit welchem 
Daun einverstanden war, ein energischer Offensivplan Laudon's 
gegenüber, welcher von Kaunitz und dem Fürsten Wenzel, auch 
von Batthiany vertheidigt wurde. Diese Ansicht drang auch 
bei der Kaiserin durchs). Im Winter von 1760 auf 1761 war 
selbst davon die Rede, dem Fürsten das Obereommando des 
Kriegs gegen Preußen zu übergeben und ihm Serbelloni als 
Zweiten an die Seite zu geben. Die Nachricht wurde von den 
Freunden und Anhängern Daun's mit Bestürzung aufgenommen, 
doch blieb es beim Alten, und Daun behielt den Oberbefehl. Im 
Kriegsrath stimmte aber der Fürst zu den Vorschlägen des 
st Arneth, a. a. O. 
st Arneth, V. 163, 184. 
st Arneth, V. 352, 528. 
st Arneth, VI. 97, 101. 
Falte. Liechtenstein. III. Bd. 
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