194
„Durchlauchtigster Herr Fürst, freundlich vielgeliebter
Herr Better!
Da aus allen Publiquen Zeitungen ersehen, daß Euer
Liebden einen so herrlichen und completten Sieg über die gegen
Ihnen gestandene zwei feindliche Armeen erfochten, so erfordert
meine, Euer Liebden gewidmete alte Freundschaft, Denenselben
deshalb aus aufrichtigem Herzen zu gratuliren, welches also hier
durch zu thun nicht unterlasse. Und wie ich anbei hoffe, von
Euer Liebden jederzeit dasjenige zu hören, was Dieselben wünschen
und verlangen; also versichere auch, daß mit treuer Ergebenheit
und wahrer Hochachtung beständig verbleiben werde Euer Liebden
dienstwilliger treuer Vetter und Diener
Dessau, den 4. Juli 1746. Leopold Prinz Anhalt."
In einer eigenhändigen Nachschrift bittet der Fürst Leopold
noch, dem alten treuesten Freunde Plan und Ordre de bataille
zu senden. Der Fürst Liechtenstein that das auch in einer Sen
dung vom 29. Juli, wofür er ein Dankschreiben aus Dessau
erhielt, in welchem es unter anderem heißt: „. . . Also können
auch Euer Liebden gewiß versichert sein, daß sowohl an Dero
erworbenem Gloire, als alle demjenigen, so Euer Liebden Ange
nehmes begegnet, jederzeit den vollkommensten Antheil nehme,
und keine Gelegenheit verabsäumen werde, Euer Liebden Proben
meiner vollkommenen Ergebenheit zu geben. ..." Jenes Ant
wortschreiben des Fürsten Wenzel vom 29. Juli lautet wie folgt:
„Durchlauchtigster Fürst!
Ich wüßte in Wahrheit mir nichts Angenehmeres zu
wünschen, als mich von Euer Liebden so hochgepriesener Freund
schaft noch immer beehret und dessen durch Dero beliebte Zu
schrift vom 4. ablebendcn Monats versichert zu sehen, dahero