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Die nächste urkundliche Erwähnung nennt beide Brüder
Ulrich und Dietmar zusammen. Sie ist schon vom Jahre 1227.
In diesem Jahr stifteten zu Graz am 17. November der
Erzbischof Eberhard von Salzburg und Herzog Leopold von
Oesterreich einen Vergleich zwischen dem Bischof Eckbert von
Bamberg nnd Herzog Bernhard von Kärnthen, in welchem
die Brüder als Zeugen erscheinen ft. Für das Jahr 1230
erwähnt Hormayr einer Zeugenschaft Ulrichs bei Rückstellung
von Zehnten zu Poseyl nach Seckau durch den Erzbischof
Philipp von Salzburg ft. Gegen Ende des Jahres 1231 hielt
der Salzburger Erzbischof Eberhard II. ein zahlreiches Kapitel
in Friesach und entschied dort am 2. December über die An
sprüche Reimberts von Mureck auf die Admonter Zehnten zu
Gamnar und Obdar, wobei Ulrich zugegen warft. Im näch
sten Jahre 1232 bestellte ihn derselbe Erzbischof mit anderen
Herren zum Schiedsrichter in einem Streit zwischen dem Ritter-
Otto von Graßwien und dem Stifte Admont ft. Am 4.
September desselben Jahres treffen wir ihn mit seinem Bruder
noch einmal zu St. Lambrecht, dießmal selbst im Streit mit
dem Stift St. Lambrecht um Besitzungen bei Lassing, auf welche
sie Ansprüche erhoben. Nach der Entscheidung aber, die damals in
Gegenwart der Herzogin Wittwe Theodora, welche sich bei dem
Tode Leopolds nach dem Städtchen Judenburg in Steiermark
zurückgezogen hatte, und in Gegenwart vieler Herren und Pfarrer
getroffen wurde, entsagten die Brüder allen diesen Ansprüchen ft.
sein, so viel Wahrscheinlichkeit sie sonst für sich hat oder aber, es müßte
Muchar in seiner Angabe irren.
1) Archiv für Kunde österr. Geschichtsqnellen XXVII 174. 175. (An
kershofen, Urkunden z. Gesch. Kärnthens); Meiller, Regg. 141. Nr.223.
2 ) Hormayr, Taschenbuch III. Jahrgang, 40. Anstatt 1230 soll es
aber wohl heißen 1250, da die Regierungszeit des Erzbischofs Philipp in
die Jahre von 1247 bis 1256 fällt.
3 ) Muchar V. 126.
*) Muchar V. 127.
5 ) Muchar V. 129; Archiv für Kunde sto. XXXII. 169.