— 178
sehr leidend war und dringend der Ruhe und Pflege bedurft
hätte. Die Kaiserin schrieb ihm hierüber am 26. Februar:
„Hochgeborner lieber Fürst!
Sehr »«gerne vernehme Euer Liebden mißlichen Gesund
heitsstand aus dem Schreiben vom 31. Januar und daß Sie
aus dessen Veranlassung die Erlaubniß mehrmalens ansuchen, zu
dessen Pflcgung sich anhero begeben zu dürfen. Unmögliches ge
denke niemanden zuzumuthen, sonderlich Euer Liebden nicht, nach
dem an Dero Erhaltung Meines Dienstes wegen nicht weniger
Antheil Ich selbsten nehme, widersprechen kann aber nicht, daß sehr
angenehm Mir wäre, wofern dieselbe (wenigstens einige Monate
noch, wann es allenfalls auch nicht länger sein kunte) um des
Königs ') Person zu bleiben vermöchten, als bis die dasigen Sachen
eine viel günstigere Gestalt allem Ansehen nach überkommen
lind das Beschwerlichste vermuthlich überwunden sein wird. Euer
Liebden besitzen nebst Meinem vollkommenen Vertrauen auch des
Königs seines. Wenigstens haben Sie das Glück, um vieles
besser als meine vorhinnigen dasigen Commandirendcn bei dem
selben zu stehen. An Beibehaltung dieses nemlichen Vertrauens
lieget Meinem Dienst mehr als niemals, und können Sie sich
unschwer vorstellen, wie unsicher es sei, ob ein anderer oder
jemals oder doch so leichtlich dasselbe überkommen werde. Sie
haben sich hiernächst zu Meiner gnädigsten Zufriedenheit mit so
vieler Klug- und Bescheidenheit in denen eine Zeit hindurch für
gewesten üblesten Umstünden aufgeführet, daß von Dero Gegen
wart bei denen mit Gottes Hülfe nunmehro besser sich anlassenden
eine so geschwind- als gedeihlichere Wirkung wie billig Mir ver
spreche. Und nahet endlich die gute Jahreszeit im dasigen warmen
Klimate mit Gewalt heran, wonach auch die Leibeskräfte so ge
schwinder, wie ich hoffe, sich erholen werden, als auch mittlerweile
i) Von Sardinien,