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einen großen Theil der Armee sofort nach Italien abmarschiren zu
lassen und mit ihm auch Browne und Bärenklau, welche unter den
tüchtigen Generalen der österreichischen Armee damals in erster Linie
standen. Im Aufträge der Kaiserin fügt er hinzu, sie lasse dem
Fürsten sagen, er möge sofort alles thun, die Armee zu erhalten,
was er könne, indem man sich schmeichle, daß der König von Sar
dinien, zu dessen Unterstützung ein Corps von 30,000 Mann
komme, alles zu seiner Erhaltung thun werde, indem er uns
Credit verschaffe; alle Steuern reichten für die nöthigen Summen
nicht aus, und sie fänden niemand, der ihnen Gelder vorschießen
wolle. „Glauben Sie nicht," fügt Graf Harrach hinzu, „daß ich
vernachlässige, für Ihre Armee zu sorgen, aber der Geldmangel
ist zu exorbitant." Wenige Tage darnach (5. Januar 1746)
schreibt er wieder dieselbe Klage; der Geldmangel sei unfaßlich,
kein Credit, wenig Glaube bei den Reichsfürstcn. „Wenn Sie
wüßten," heißt es wieder in einem Schreiben vom 13. Januar,
„welche Mühe man sich gegeben hat, um aus mehr als zehn
Orten die kleine Summe zusammenzubringen, welche Sie em
pfangen!" Die Majestät kenne die Nothwendigkeit, sei für schnelle
Hülfe, aber sie sei um so empfindlicher betroffen, als sie sich
außer Stand sehe zu thun, was sie vom Herzen wünsche. Was
die auf dem Marsche befindlichen oder zum Marsche bestimmten
Regimenter betrifft, so erwartete man, daß sie bis Ende März
— eine lange Zeit — im Mantuanischen vereinigt sein konnten.
Der Fürst antwortet aus diese Briefe, daß die Hülfe nach Italien
sehr nothwendig sei, aber man könne sie auch durch die Dispo
sitionen, die man im Mantuanischen treffe, unnützlich machen,
mit denselben Folgen wie im Winterfeldzug in Böhmen, näm
lich mit einem schlechten Frieden. „Die zu Mantua werden
nichts thun, und es wird nothwendig sein, daß Ihre Majestät
mir erlaube, dorthin zu gehen, oder daß sic Jemand hinschicke,
der diese Armee mit hinlänglicher Macht, sich Gehorsam zu ver
schaffen, commandiren könne, und mit hinlänglichem Geld, um
allen Nutzen daraus zu ziehen, den man aus einer respektablen