Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Das Jahr 1745 war für die österreichischen Waffen und 
die Königin Maria Theresia kein glückliches gewesen. Zwar hatte 
sie die Freude erlebt, ihren Gemahl zum deutschen Kaiser krönen 
zu sehen, aber ihre holländischen und englischen Berbündeten 
waren in den Niederlanden bei Fontenay geschlagen worden, die 
österreichische Armee hatte durch König Friedrich zweimal, bei 
Hohenfriedberg und bei Sohr, eine Niederlage erlitten, und schon 
gegen Ende des Jahres wurden die Sachsen noch einmal von 
den Preußen unter dem alten Leopold von Dessau bei Kessels 
dorf geschlagen. Darnach wurde zwar am 25. December zu 
Dresden der Friede mit Preußen geschlossen, aber keineswegs 
unter Bedingungen, die den Erwartungen und Hoffnungen 
Maria Theresias für diesen Krieg entsprachen. Nicht glücklicher 
waren die Dinge in Italien gegangen. So lange hier in den 
früheren Jahren Graf Traun befehligte, hatte er die österreichische 
Sache mit Glück und zum Theil mit Ruhm aufrecht erhalten. 
Nicht so hatte es sein Nachfolger Fürst Lobkowitz vermocht. 
Er war bis zur Behauptung der sardinischen und österreichischen 
Besitzungen zurückgedrängt worden. Als er (1745) nach Böhmen 
zur Armee des Prinzen Karl abgerufen wurde, sollte der Gras 
Batthyany an seine Stelle treten, aber ehe dieser dazu kam, 
wurde ihm das erledigte Commando der Rheinarmee an Stelle 
des abtretenden Herzogs von Ahremberg übertragen, und jenes 
Commando in Italien sollte nun der Feldmarschall Fürst Wenzel 
Liechtenstein übernehmen. 
Bis derselbe eintraf, hatte seit dem Weggange des Fürsten 
Lobkowitz der Gras Schnlenburg interimistisch den Oberbefehl der 
Armee geführt. Die Gegner waren im Sommer 1745 mit zwei 
Armeen auf dem Kriegsschauplätze in Ober-Italien erschienen. 
Die eine führten von Frankreich her Don Philipp und der 
französische Marschall Maillebois, die andere, die spanisch-nea 
politanische unter Gages, kam von Westen her. Beide vereinigten 
sich bei Acqui und begannen die Belagerung von Tortona. Das 
Heer Schulenburg's war auch in Verbindung mit den Truppen
	        

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