Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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schalle'). Ohne Zweifel nahm Fürst Wenzel theil an dem nun 
mehr erfolgenden Feldzuge durch Baiern an den Rhein, es stehen 
uns aber weiter keine Nachrichten darüber zu Gebote. Am 
13. Mai 1743 war er als Vertreter des Hauses Liechtenstein, 
das früher dem bairischen Kurfürsten und Kaiser Karl VH. als 
Prätendenten um die Krone Böhmen die Huldigung verweigert 
hatte, mit in Prag bei der Krönung der Königin Maria 
Theresia. Im Ansang des folgenden Jahres 1744 wurde er zum 
Commandirenden in Mähren ernannt, welcher Posten durch den 
Abgang des Grafen Traun, der seinerseits den verstorbenen 
Fcldmarschall Khevenhüller ersetzen sollte, erledigt war-). In 
den: gleichen Jahre noch erhielt er die Generaldirection über die 
gesummte österreichische Land-, Feld- und Hausartillerie mit der 
Direction des Salnitcr- und Pulverwesens. Dieses war das Amt, 
in dessen langer, ausgezeichneter und opferwilliger Führung er 
sich seinen vorzüglichsten Ruhm und seine unsterblichen Ver 
dienste um Oesterreich erwerben sollte, Verdienste, die nach der 
Schlacht bei Kolm, an welcher nicht er selbst, sondern nur seine 
Kanonen und Kanoniere theilnahmen, keinem Geringeren als 
König Friedrich selbst die höchste Anerkennung für den che- 
maligen Freund und nunmehrigen Gegner abrangen. Ohne 
Vorzug ging er an das Werk, die österreichische Artillerie zu ver 
bessern und in allen Beziehungen auszubilden und zu heben, aber 
kaum hatte er begonnen, als er, für eine Weile wenigstens, zu 
einem anderen Wirkungskreise abgerufen wurde, in welchem er 
die Früchte seiner kurzen Anstrengungen benützen konnte. Ihm 
wurde der Oberbefehl über die österreichische Arniee in Italien 
übertragen und die Führung des Krieges gegen die vereinigten 
Spanier und Franzosen, zu denen sich noch die Republik Genua 
gesellt hatte, während auf der Seite Oesterreichs allein Sar 
dinien stand. 
1) Arneth, Maria Theresia II. 122, 123. 
2 ) Arneth, a. a. O. 352.
	        

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