Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Amelot beiwohnten. Nach der Audienz geschah die Vorstellung 
bei der Königin, dann bei dem Dauphin und den Prinzessinnen, 
wonach der Fürst mit seinen Begleitern zur Tafel gezogen 
wurde. Das Fest, welches der Fürst seinerseits den Gesandten 
und dem Adel zu geben hatte, fand mit größter Pracht am 
5. Januar statt. 
Die Publication des definitiven Friedens zwischen Frank 
reich und Oesterreich ries auch zu Paris verschiedene Feste hervor. 
Der Fürst bewirthete die Vornehmsten zu Paris bei dieser Ge 
legenheit in höchst prächtiger Weise und veranstaltete Abends in 
seinem Garten eine glänzende Illumination,, welche zu sehen auch 
der König und die Königin incognito von Versailles herbeikamen. 
Aber der abgeschlossene Friede zog noch Verhandlungen nach sich, 
welche der Fürst in Paris zu führen hatte. Der Artikel VIII 
des Friedcnstractats bestimmte den Antheil des Königs von 
Sardinien. Ueber diesen Artikel fanden nun nähere Verhand 
lungen statt, und es kam zu einer Declaration darüber, welche 
am 20. Januar 1739 vom Fürsten Liechtenstein und dem 
französischen Minister Amelot zu Versailles unterzeichnet wurde. 
Dieser Erklärung trat der König von Sardinien am 3. Februar 
1739 bei. Sein Beitritt ist ebenfalls vom Fürsten Liechtenstein, 
Amelot und dem sardinischen Gesandten Solar unterzeichnet. 
Ebenso unterzeichneten der Fürst und Amelot die Beitritts 
erklärungen des Königs von Spanien und des Königs beider 
Sicilien, welche zu Versailles am 21. April desselben Jahres 
erfolgten '). Wie es Sitte war nach solchen Verhandlungen und 
Verträgen, erhielt Fürst Wenzel nach denselben vom König 
Karl VI. von Spanien das goldene Vließ. Zum Empfang 
desselben reifete er nach Brüssel, wo er die Investitur burci) 
den Herzog Leopold von Ahremberg am 15. Februar 1740 
erhielt * 2 ). 
*) Rousset, Recueil historique XIII. 527. 
2 ) Liechtenst. Archiv I. i. 4.
	        

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