Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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remittirter verabfolgt werden sollen')." Die Instruction datirt 
vom 7. November des genannten Jahres, doch erst am Ende 
des folgenden Jahres, als der Friede mit Frankreich seinen 
definitiven Abschluß gefunden hatte, kam der Fürst dazu, seinen 
feierlichen Einzug in Paris und Versailles zu halten. 
Dieser Einzug war durch seine Pracht eine Merkwürdig 
keit für die schaulustigen Pariser. Der Fürst, der selber an Glanz 
Gefallen hatte und Geschmack im Sinne der Zeit besaß, hatte 
an Wagen, Pferden, an Geschirr und Kleidung und sonstiger 
Ausstattung alles aufgeboten, was geleistet werden konnte^). Es 
war ein später Tag im Jahr, der 21. December 1738, aber 
Sonnenschein begünstigte das glänzende Ereigniß. Der Fürst 
hatte sich schon am frühen Morgen mit allen seinen Pagen, 
Edelleuten und Herren von der Gesandtschaft zum Thore hinaus 
nach dem Dorfe begeben, von wo der Einzug durch das Thor 
St. Antoine stattfinden sollte. Hier erwartete er die Begrüßung 
der Gesandten, die Equipagen der Prinzen und Prinzessinnen, 
welche mit deren Edelleuten ihn begleiten sollten, sodann den 
königlichen Gesandten, der zur Einführung ernannt war, den 
Marschall Puy-Segur, den Staatssecretär Amelot u. s. w. Der 
Fürst fuhr selbst in dem königlichen Wagen, mit dem der Mar 
schall gekommen war, die österreichischen Herren aber in seinen 
achtspännigen, überaus glänzenden, die Bewunderung des Volkes 
erregenden Equipagen; Stallmeister und Pagen bildeten zu 
Pferde die Begleitung. Besonderen Beifall fanden die Pferde 
aus dem fürstlichen Gestüt zu Eisgrub. Am 23. geschah in 
ganz ähnlicher Weise der Einzug zu Versailles, dem der König 
und die Königin mit dem ganzen Hofstaat vom Fenster aus 
zusahen. Als der Fürst abgestiegen, wurde er zur Audienz ge 
führt, welcher der Cardinal Fleury und der Staatssecretär 
st Archiv des Finanzminist. 
st Das Liechtensteinische Archiv bewahrt die ausführliche Beschreibung 
in mehreren Exemplaren, abgedruckt in Beilage I.
	        

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