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dem Kronprinzen, sowie mit Suhm nicht weiter fortgeht,
wenigstens nichts davon sich findet. Suhm ging nach Peters
burg und setzte, wie bekannt, von dort den freundschaftlichsten
brieflichen Verkehr mit seinem Gönner fort. Es ist auch dabei
viel von Geldangelegenheiten die Rede, aber nur versteckte An
spielungen weisen auf die früheren Beziehungen hin und des
Fürsten wird nicht dabei gedacht. Suhm hatte es übernommen,
dem Kronprinzen in Petersburg Gelder zu verschaffen, „eine neue
Ausgabe vom Leben des Prinzen Eugen", wie die Anleihe ge
nannt wird, und bei dieser Gelegenheit läßt Friedrich die Be
merkung fallen, daß die „Buchhändler zu Wien langsam druckten"
und daß sie ihin überhaupt nicht convenirten'). Er mochte schon
an die zukünftigen Verwicklungen denken. Später ist des Fürsten
bei einer anderen Gelegenheit gedacht. Friedrich schreibt (26. No
vember 1737) über den Sturz des Grafen Seckendorf, der nach
seinen: unglücklichen Feldzug gegen die Türken als Gefangener
nach Graz abgeführt worden. Er meint, daß der Fürst Liechten
stein zu diesem Sturze beigetragen habe, ganz besonders aber
Fürst Leopold von Dessau, der schon ein Gegner Seckendorfs
und Grumbkow's in Berlin war. Beider Namen, Liechtenstein's
und des Dessauers, sind nur in Chiffern geschrieben^). Im
Liechtensteinischen Archiv findet sich aber noch ein anderes Acten-
stück, welches zeigt, daß die Sache nicht ganz zu Ende war. Es
ist die Copie eines Schreibens des Kronprinzen an einen Unbe
kannten, der ihm offenbar versprochen hatte, die Schuld an den
Fürsten Liechtenstein zu bezahlen. Das französische Schreiben
datirt aus Rupin den 29. April 1738 und lautet in der Ucber-
setzung:
st Correspondenz I. 220. Der Brief, welcher kein Datum trägt, ist
im April 1737 geschrieben.
-) A. a. O. II. 313.