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mitzutheilen. Ich erwarte daher den morgigen Tag mit großer
Ungeduld, der mir das Vergnügen verschaffen wird, Sie zu
sehen und Sie zu versichern, mein theurer Fürst, von der voll
kommenen Hochachtung und Freundschaft, mit welcher ich alle
Zeit meines Lebens sein werde, mein sehr theurer Fürst, Ihr
treuest ergebener Freund Friedrich."
Diese kurzen Worte lassen bereits ahnen, daß das Freund
schaftsverhältniß sich durch den persönlichen Verkehr intimer ge
staltet hatte, wie denn auch die folgenden Briefe deutlich zu erkennen
geben. Der nächste (vom 17. Juli 1735 aus Rupin) spricht
wieder von dein lebhaften, aber vergeblichen Wunsche, zur kaiser
lichen Armee zu gehen. Der Fürst sollte zur Erfüllung be-
hülflich sein. Er lautet:
„Mein theuerster Fürst!
Was meinen inständigsten Bitten, die ich beim Könige ge
macht habe für die Erlaubniß, zur Campagne zu gehen, verweigert
worden, was dem Prinzen Eugen, der ihm deshalb geschrieben,
verweigert worden, das ist mir endlich- um eines Dutzend großer
Recruten willen zugestanden worden. Ich habe also die Er
laubniß, mein theurer Fürst, den Feldzug mitzumachen, aber
unter der Bedingung, daß die Armee sich versammelt. Ich bitte
Sie daher, mir zu schreiben, was Sie davon glauben, und ob
ich mir schmeicheln kann, Sic dort zu sehen oder nicht. Wollen
Sie dann noch die Güte haben, mir die Erlaubniß zu verschaffen,
daß ich einen Offizier nach Böhmen schicken darf, um große
Recruten zu machen, denn ohne das gibt es kein Heil. Das ist
der einzige Weg, welcher übrig bleibt, um zum Ziel zu kommen.
Soeben theilt man mir mit, daß der König nach Stettin geht,
und daß ich mich ebenfalls dorthin begeben muß. Das ist frei
lich nicht die Campagne, die von der Oder, die ich habe mit
machen wollen, sondern die vom Rheine. Ich weiß nicht, was
aus mir wird. Indessen können Sic überzeugt sein, mein theuerster