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die Gelegenheit habe, Ihnen aufs Lebhafteste zu versichern, wie
ich mit aufrichtiger Hochachtung bin, mein theurer Fürst, Ihr
treuester Freund und Vetter Friedrich.
Wenn Sie den Herzog von Lothringen') sehen, so bitte ich,
ihn meiner vollkommensten Freundschaft zu versichern."
Es folgen nun die Monate der Berliner Gesandtschaft,
in welchen ohne Zweifel der Fürst und der Kronprinz sich öfter
sahen und sprachen. Alis dieser Zeit sind daher nur zwei
kurze Briefe vorhanden. Der erste derselben, datirt zu „Mon
Bannt" den 29. April 1735, lautet:
„Mein theurer Fürst!
Ich habe das Vergnügen gehabt, Ihren Brief, mein theurer
Fürst, zu erhalten, aus welchem ich gesehen habe, daß Sie in
der Erwartung stehen, den Feldzug bald mitzumachen. Ich ge
stehe Ihnen, daß ich vor Ungeduld sterbe, Ihnen zu folgen. Ich
erwarte mit großer Ungeduld die Beendigung der Revue, um
abreisen zn können. Ich bitte Sie, die Pläne dem Major
Oclchnitz von den Cadetten zli lassen, der mir sic durch dieselben
wird copircn lassen. Das wird nur die Verpflichtungen ver
mehren, welche ich gegen Sie habe, indem ich mit großer Hoch-
achtling lind Freundschaft bin, mein theurer Fürst, Ihr voll
kommen treuer und zugethaner Freund Friedrich.
Noch ein kurzes Schreiben vor der Abreise des Fürsten
aus Rupin am 16. Mai 1735 lautet also:
„Mein sehr theurer Fürst!
Ich werde entzückt sein über das Vergnügen, Sic noch
vor Ihrer Abreise zu sehen, denn ich habe viele Dinge Ihnen
i) Nachheriger Kaiser Franz, Gemahl Maria Theresias.