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Der Fürst Wenzel bedankt sich für den ersten Brief in
einem Schreiben aus Wien vom 20. Juni, für den dritten am
2. November ebenfalls aus Wien. Ueber die Angelegenheit der
langen Recruten, die noch nach des Fürsten Abreise von Berlin
weiter spielt, correspondirte er mit dem im Briefe des Königs
genannten Herrn von Marschall. Jene zwei Recruten hatte der
Fürst durch einen seiner Beamten nach Berlin begleiten lassen.
Wie freundschaftlich und intim sich das Verhältniß des
Fürsten Wenzel zu Friedrich dein Großen oder, richtiger gesagt,
zum Kronprinzen Friedrich gestaltete, ergiebt sich aufs Schönste
aus den Briefen des letzteren, welche, wie schon oben gesagt,
alsbald nach dem Zusammentreffen vor Philippsburg 1734 be
ginnen und etwa einen Zeitraum von zwei Jahren mnsassen.
Es sind fünfzehn Briefe an Zahl. Sie bieten sowohl um des
Empfängers wie um des Schreibers willen so viel Interesse,
daß wir sie sämmtlich in Uebersetzung mittheilen. Von den
Antworten des Fürsten ist nur einiges im Concept erhalten,
doch läßt sich daraus erkennen, daß der Geist und die Liebens
würdigkeit des Kronprinzen auf ihn nicht minder den Eindruck
gemacht haben muß, den alle empfanden, die ihm nahe traten.
Die Correspondenz des Fürsten giebt ein paar Beweise dafür.
So heißt es in einem Briefe seines Freundes, des Landgrafen
Georg von Hessen-Cassel, vom 7. März 1735, an den Fürsten
nach Berlin gerichtet: „Da Sie oft die Gelegenheit haben den
Kronprinzen zu sehen, so bitte ich ihn meiner ehrfurchtsvollen
Ergebenheit versichern zu wollen. Der Brief, den er die Gnade
gehabt hat mir zu schreiben, läßt mich hoffen, daß ich nicht ganz
vergessen bin. Niemals hat ein Liebhaber seine Dame so geliebt,
wie ich immer diesen liebenswürdigen Prinzen geliebt habe, und
wenn meine Wünsche erhört werden, so wird er der glücklichste
Sterbliche sein, der jemals auf der Welt gewesen." In ähnlichem
Sinne heißt es in einem Briefe Suhm's an den Fürsten Wenzel,
auf welchen wir später zurückkommen (25. December 1736):
„Wie würde ich die zukünftigen Unterthanen beklagen, wenn er