Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Was der Fürst Leopold von Anhalt in dem Briefe vom 
21. December 1735 von dem Wohlwollen des Königs Friedrich 
Wilhelm gegen den Fürsten berichtet, wird durch die Briefe des 
Königs selbst bestätigt. Der Fürst, der nichts weniger als der 
Mann war, gleich seinem Vorgänger Seckendorf am Tabnks- 
collegium oder ähnlichen Unterhaltungen theilzunehmen, hatte 
sich doch die Gunst des Königs erworben, nicht ohne die Mit 
hülfe großer Recruten, ohne welche es nicht ging. So lautet 
ein Schreiben des Königs an den Fürsten ddo. Berlin, den 
4. Juni 1735: 
„Durchlauchtigster Fürst, freundlich lieber Vetter! 
Es seind Mir die von Ew. Liebden übersandte zwey 
schöne Recruten wohl geliefert worden und überaus angenehm 
gewesen. Es hat Mir auch Mein Würcklich Geheimer Etats 
und Kriegsrath von Marschall mit mehren: allcrunterthänigst 
vorgetragen, daß Dieselben nicht ungeneigt sein Mir noch einige 
Recruten vor Mein Regiincnt, so die gehörige Größe haben, zu 
überlassen, und da Mir insonderseit ein gewisser Heyducke, so 
Dero Rath von Giller bekandt, hierzu unter andern mit im 
Vorschlag kommen; So zweifle nicht Ew. Liebden werden alles 
mit beizutragen belieben, daß er Meine Dienste annehme. Ich 
werde solche von Ew. Liebden erwartende Freundschaft jeder Zeit 
mit allem Danck erkennen und keine Gelegenheit vorbeigehen 
lassen, Ihnen in der That zu erkennen zu geben, wie angenehm 
Mir solches gewesen. Wie ich denn auch wegen des Freiherrn 
von Ibsen Nillce, Reccption und Jntroduction in dein Clostcr 
St. Walpurg zu Soest, weßhalb Ew. Liebden durch gedachten 
von Marschall Ansuchung thun lassen, allbereits die nöthige und 
solche Veranstaltung geinachct, daß Dieselben damit zufrieden 
sein werden. Ich verbleibe übrigens Ew. Liebden freund- 
williger Vetter g r . Wilhelm."
	        

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