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Darnach kann der Fürst nicht lange mehr bei der Armee ver
blieben sein, denn ein Schreiben des Herzogs Johann Adolph
von Sachsen-Weißenfels aus Leipzig vom 12. October an den
Fürsten gedenkt einer Zusammenkunft, die er mit ihm in Hubertus
burg gehabt habe, vermuthlich auf der Rückreise nach Wien *).
Der Herzog spricht von einem Regiment Husaren, zu dessen Er
richtung ihn der Fürst für den kaiserlichen Dienst zu bewege»
gesucht hatte, und bittet zugleich um Empfehlung an den Prinzen
Eugen, unter dessen Befehlen er den Feldzug mitmachen möchte.
Das Motiv für den Fürsten Wenzel, die Armee zu ver
lassen, war eine höchst ehrenvolle Berufung anderer Art, zu
welcher ihn der Kaiser auscrschcn hatte, nämlich als Botschafter
an den preußischen Hof. Am 13. Januar 1735 erhielt deßhalb
die Bancalität den folgenden kaiserlichen Befehl: „Demnach wir
gnädigst entschlossen, den Fürsten Joseph Wenzel von und zu
Liechtenstein, Unseren Kämmerer, Gencralfeldmarschalllieutenant
und Obristcr über ein Regiment Dragoner, an den königlich
preußischen Hof zu dem Ende auf einige Zeit abzusenden, auf
daß nun erstgedachter Fürst dem Könige zu seiner Wieder
genesung den anständigen Glückwunsch ablege, und sodann Jenes
besorge, was ihm weiters aufzugeben für gut befunden werden
wird. Als haben wir gnädigst resolvirt, daß demselben zur Be
streitung deren Reisspesen per Pausch ohne weitere Verrechnung
1000 Gulden allhier bezahlter, und monatlich pro sudsiston^a
1000 Gulden, worunter alle Extraspesen verstanden sein, a die
adventus zu Berlin dahin remittirter verabfolgt werden sollen" ‘ i ).
st Liechtenst. Archiv a. a. O.
st Archiv des Finanzminist.