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Ihrem wirklichen kaiserlichen Obristen bestellt haben, so wird
solches einer kaiserlichen Hofkammer hiemit zur Wissenschaft und
weitern Vorkehrung bekannt gegeben" ').
Zu Thaten fand sich in den nächsten Jahren wenig Ge
legenheit. Mit dem Kriege wurde zwar mehrfach gedroht, aber
die Diplomaten hatten die Vorhand vor den Feldherren und
machten mit Allianzen und Gcgenallianzen ihr Spiel im Großen.
Es war die Zeit, da Karl VI. die „pragmatische Sanction" be
trieb und um ihretwillen sich manche Dinge gefallen ließ, bis
ihn endlich die polnische Königswahl, die ihn eigentlich am wenigsten
anging, in einen neuen Krieg mit Frankreich und Spanien ver
wickelte, der auch den Fürsten Wenzel wieder auf den Schau
platz der Begebenheiten rief. Bis dahin hatte dieser sicherlich
nicht die militärischen Studien vernachlässigt, so wenig wie die
Angelegenheiten seines Regiments, aber es gab wenig davon zu
reden. Auch war er schon damals ein eifriger Freund der Kunst
und ließ sich unter anderem vom Maler Philipp Ferdinand von
Hamilton Bilder malen, welche noch heute zur fürstlichen Gallerie
gehören. Auch andere Kunstgegenstände, Antiken, Tabatière»,
Schmuck und dergleichen liebte er und beschäftigte mit Aufträgen
letzterer Art den Goldschmied Jean Jacob Costebadio in Wien 2).
Im Jahre 1732, nach dem Tode des regierenden Fürsten Joseph,
wurde er Vormund des jungen Sohnes, des Fürsten Johann
Nepomuk Karl, und übernahm damit die Regierung und Ver
waltung der gesammten Majoratsbesitzungen, sowie des Reichs
fürstenthums Liechtenstein. In Bezug auf dieses Fürstcnthum
beendigte er (1737) die Angelegenheit jener 250,000 Gulden,
welche der Fürst Hans Adam dem schwäbischen Kreise als un
verzinsliches Darlehen gezahlt hatte, zum Ersatz eines hinläng
lichen fürstcnmäßigen Besitzes. Da mit der Erhebung der Herr
schaften Schellcnbcrg und Vaduz zum Reichsfürstcnthum die
0 Archiv des Finanzminist.
2) Liechtenst. Archiv H.h. 1.