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innegehabte Terrain zu erobern. Das Gleiche gelang erst um
Mitternacht auf dein linken Flügel. Das Schlachtfeld war ge
wonnen und der Sieg damit errungen, aber er hatte viele
Opfer gekostet. Fürst Philipp, der bei der Ordnung der
Armee zur Schlacht seine Stellung in der Mitte erhalten hatte,
war von fünf Kugeln getroffen worden; erst die fünfte hatte
ihn bewegen können, das Schlachtfeld zu verlassen '). In dem
Berichte, welchen Prinz Eugen am 21. August an den Kaiser ab
schickte, heißt es: „Dero Gcneral-Feldmarschall-Lieutenant Fürst
von Liechtenstein hatte das Unglück, daß er fünf harte Wunden
empfing und sich also vor Endigung der Bataille von der Wahl-
statt, jedoch erst dann wegbringen ließ, als er die fünfte Blessur
empfangen gehabt. In der Zeit aber, als er dabei gewesen,
hat er gleichfalls dasjenige erwiesen, was zu seinem billigen Lob
gedeihen kann" 2).
Fürst Philipp genas wieder von den schweren Wunden,
aber nur, um alsbald sein Leben auf dem Kampfplatze zu lassen.
Er blieb in Italien, auch nachdem Prinz Eugen nach Deutsch
land gegangen war, die kaiserlichen Waffen zu neuen Siegen zu
führen. Nicht lange darnach fiel er am 13. Januar 1704 bei
Castclnuovo an der Bormida in Piemont. Der größte Theil
der Truppen hatte unter Starhcmbcrg bereits den Fluß über
schritten, als die Brücke durch die Gewalt des Stromes oder
durch die Last zerstört wurde. Fürst Philipp befand sich bei der
Nachhut, welche von den Franzosen angegriffen wurde, während
man die Brücke herzustellen versuchte. Er selbst fiel und viele
der Seinen, nachdem sie lange die Angriffe mit Tapferkeit und
Ausdauer zurückgeschlagen hatten 3). Ueber die Art, wie seine
Leiche auf dem Schlachtfcldc gefunden wurde, berichtet der Brief
eines Jesuitenpaters nach den Angaben zweier Kameraden, des
Grafen Gallcr und des Baron Gaycr, die sie, aus der Gcfangen-
1) Ebendort 306.
2 ) Ebendort Supplement 215.
3 ) Warner, Historia Leopoldi II. 728.