Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Schreiben des siebenbürgischen Agenten Klemmt an den Fürsten 
Rakoczy vom 11. November 1712: „Es ist der Fürst Liechten 
stein, derselbe, welcher in Catalonien war, die Grafen Stella 
und Altheim, welche die Günstlinge des Kaisers sind lind welche 
regieren." Von seinem Einfluß aber spricht Rakoczy selber in 
einem Schreiben an Baron Besenval vom 24. November 1711 
mit Bezug auf seine persönliche Bekanntschaft '). Diesen Ein 
fluß suchte auch Leibnitz, als er im Jahre 1712 nach Wien 
kam dort die Errichtung einer Akademie der Wissenschaften zu 
betreiben. Er hatte sich zu diesem Zwecke einen Empfehlungs 
brief von dem Herzog Anton Ulrich von Braunschweig an den 
Fürsten Anton Florian, der als der erste Minister des Kaisers 
bezeichnet wurde, geben lassen. Während dieses Aufenthalts 
suchte er auch seine Unterstützung nach, als er siebcnbürgischer 
Kanzler werden wallte. Wie er schreibt, war auch der Fürst 
ganz dafür, nicht aber der Kaiser^). 
Fürst Anton Florian blieb in dem Dienste des Kaisers 
bis an seinen Tod, ungeachtet er das Glück hatte, daß sämmt 
liche Fideicommißgüter der Familie sich auf seine Person ver 
einigten, ein Umstand, der in das Gewicht fällt, da seit dem 
Tode des Fürsten Karl I. die Häupter der Linien nicht mehr 
in dauernden kaiserlichen Dienst getreten waren. Schon vor 
seiner Rückkehr aus Spanien war durch den Tod des jungen 
Maximilian Anton sch 4. März 1711), des Fürsten Maximi 
lian Jacob Moriz Sohn, das Gundackerischc Fideicommiß an 
ihn gefallen, und wenig mehr denn ein Jahr darnach verschaffte 
ihm der Tod des Fürsten Johann Adam Andreas (ch 16. Juni 
1712) auch das Karolinische Fideicommiß. Dieser hatte aber, 
wie im zweiten Bande bereits erzählt worden, über alles das 
jenige, worüber er nur irgend die Verfügung zu haben glaubte, 
sowohl über die Allode wie über die Hinterlassenschaft Maximi- 
1) Fontes, II. Abtheil. XVII. Bd. 423, 488, 489. 
2 ) Archiv für Kunde österr. Gesch. XL. 183, 193, 196, 228.
	        

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