Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

vierzig geheimen und Conferenzräthen aus Deutschen, Italienern 
und Spaniern zusammen. An ihrer Spitze steht der Name des 
Fürsten Anton Florian, dem der Name des Prinzen Eugen 
von Savoyen folgt '). Seinen neuen kaiserlichen Hofstaat ordnete 
er erst in Frankfurt und bestätigte den Fürsten an der Spitze 
desselben als Obersthofmeister. Dieser erhielt als solcher eine Be 
soldung von 17,200 Gulden einschließlich der Tafelgelder * 2 ). 
Später vereinigte er damit auch die Würde eines Oberststall 
meisters. Bei dem Einzuge in Frankfurt am 19. December 
saß der Fürst mit dem Kaiser allein in dessen Wagen. Die 
Aufgabe seines Amtes bei den Krönungsfeierlichkeiten, die als 
bald stattfanden, war nicht gering. Nach der Krönung begleitete 
er ihn auf der Reise nach Wien, und wiederum im Mai des 
Jahres 1713 zur Krönung nach Preßburg 3 ). Ein Jahr dar 
nach erhielt er den Auftrag die Kaiserin zu begrüßen und zurück 
zubegleiten, welche Spanien verlassen hatte. Er reifete ihr bis 
Mailand entgegen und geleitete sie sodann über Innsbruck und 
Linz nach Wien. Im Octobcr desselben Jahres war er init 
dem Kaiser und der Kaiserin in Preßburg, wo am 18. Mai 
die Krönung der letzteren als ungarischer Königin stattfand. 
Aehnlich geschieht des Fürsten öfter Erwähnung in der 
Ausübung seines Obersthofmeisteramtes, so z. B. bei der Erb 
huldigung der niederösterreichischen Stände im Jahre 1712 4 ) 
und noch tut Jahre 1719 bei der Bewerbung des sächsischen 
Chttrprinzcn um die Hand der Erzherzogin Maria Josepha^). 
Das gute Vernehmen mit dem Kaiser, das in Spanien längere 
Zeit getrübt war, erscheint völlig wiederhergestellt. Ja bald nach 
der Rückkehr ist sein Einfluß wiederum sehr bedeutend ttnd 
Fremde bewerben sich um denselben. So heißt es in einem 
>) Der Erzherzogen zu Oesterreich Leben rc. 707. 
2 ) Archiv des Finanzminist. 
3) A. a. O. 756. 
st Mair, Beschreibung der Erbhuldigung, an verschiedenen Orten. 
0 Conlin 698, 699. Pragniat. Archiv 2. Stück, 66.
	        

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