Volltext: Liechtenstein in Europa

tätigen Vereinigungen. Die Geistlichkeit organisierte sich um 1863 im Priesterkapitel. Ein Lehrerverein und ein Leseverein wurden um die Mitte des 19. Jahrhunderts ins Leben gerufen. Gleichzeitig ent­ standen die ersten Blasmusikgesellschaften und Theatervereine. Ein landwirtschaftlicher Verein wurde in zwei Anläufen gegründet. Die erste liechtensteinische Landesausstellung fand 1863 statt; ihr folgte die zweite Ausstellung um 1895. Das Ausstellungsgut war schwer- punktmässig auf Landwirtschaft und landwirtschaftliche Gerätschaf­ ten ausgerichtet. Allenthalben entdeckte man neben der Nützlichkeit der natürlichen Umwelt auch deren Schönheit. Moritz Menzinger (1832—1914) aquarellierte liechtensteinische Landschaften; Reiser schriftsteiler, Dichter und Stecher schilderten die landschaftlichen Reize im Fürstentum Liechtenstein.16 Die Landeszeitung veröffent­ lichte 1864 eine Statistik der Geisteskultur und eine «Statistik der moralischen Kultur». Während der Wintermonate besuchten seit 1861 junge Handwerker Fortbildungsschulen und Kurse für technisches Zeichnen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass um 1847 die erste Ge­ schichte des Fürstentums Liechtenstein von Peter Kaiser (1793—1864) erschienen ist.17 Acht Jahre vorher wurde in Vaduz der Komponist Joseph Rheinberger (1839—1901) geboren.18 16 Das Fürstentum Liechtenstein im Wandel der Zeit und im Zeichen seiner Souve­ ränität, Vaduz 1956, besonders Beitrag von Hilmar Ospelt, 126ff.; Peter Geiger, a.a.O., 1970, 312ff.; Alois Ospelt, a. a. O., 1972, 160, 21 Off.; Eberhard Schircks, Der Lederstrumpfdichter schaut nach Liechtenstein, JBL 1964, 162ff.; Ausstel­ lung im Liechtensteinischen Landesmuseum, Vaduz 1982, Moritz Menzinger (1832—1914), Landschaftsaquarelle. 17 Peter Kaiser, Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein, Chur 1847; Franz Josef Kind, Peter Kaiser, JBL 1905, 6ff.; Rupert Ritter, Peter Kaiser, JBL 1944, 5ff.; Iso Müller, Geistesgeschichtliche Studie über Peter Kaiser, JBL 1944, 67ff.; Robert Allgäuer, Peter Kaiser (1793—1864), Beiträge zu einer Biographie, JBL 1964, 7ff.; Iso Müller, Rector Peter Kaiser, Charakteristik aus Dokumenten von 1838—1842, JBL 1964, 63ff.; Peter Geiger, a.a.O., 1970, 52ff., 125ff., 158ff„ 216ff. 18 Ich beschränke mich auf einige, wichtige Literatur: Hans Walter Kaufmann, Joseph Rheinberger, JBL 1940, lOlff. (mit weiterer älterer Literatur); Harald Wanger, Josef Rheinbergers Briefe an seine Eltern (1851—1872), JBL 1961, 59ff.; Martin Weyer, die Orgelwerke von Josef Rheinberger, Vaduz 1966; Josef Rheinberger, Briefe an Henriette Hecker, hrsg. Hans-Josef Irmen, Vaduz 1970; Hans-Josef Irmen, Gabriel Josef Rheinberger als Antipode des Cäcilianis- mus, Studien zur Musikgeschichte, des 
19. Jahrhunderts, Band 22, Forschungs­ unternehmen der Fritz Thyssen Stiftung,' Regehsburg 1970; Häns-Josef Irmen, Thematisches Verzeichnis der musikalischen Werke Gabriel Josef Rheinbergers, Studien zur Musikgeschichte'des 19. Jahrhunderts, Band 37, Forschungsunter­ nehmen der Fritz Thyssen Stiftung, Regensburg 1974; Harald Wanger, Josef 116
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.