Volltext: Der letzte Gutenberger

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Burgvogt: Brav, Gudula! Das wird recht nützlich für 
ihn sein! 
Königseck: Alrich, das muß ich dir sagen, dein Guten 
berger Wein ist halt doch ein köstlicher Tropfen. Wer 
den richtig und mit Verstand zu trinken versteht, der 
verschmäht Rheinwein und Veltliner I Ah — (die Edel- 
stauen sind an den Tisch der Knechte getreten, haben einige 
freundliche Worte mit ihnen gewechselt, ihnen Wein einge 
schenkt, und sind dann unauffällig weggegangen.) 
Burgvogt: Ja, 's ist halt immer der alte „Gutenberger". 
Einen bessern Wein gibt es hierzulande nicht. 
Brandis: Oho und wo bleibe dann ich mit meinem 
„Vaduzer" ? Alrich unsere Freunschaft hoch in Ehren, 
aber, wenn du den guten Ruf meines Weines antastest 
dann hast du es mit mir zu tun. Dann fordere ich 
dich zum Zweikanipf. Du trinkst Gutenberger immer 
eine Kanne auf einen Zug und ich Vaduzer — auch 
imnier eine Kanne auf einen Zug und wer's dann 
länger aushält, der ist Sieger; und es wird so lange 
weitergesoffen, bis der eine unter dem Tisch liegt. And 
der ist dann verloren. 
Thüring: Wer? Der Tisch? (Gelächter.) 
Brandis: Aber nein, doch der, der drunter liegt! 
21. Auftritt. 
Türmer (bläst): Bei den Feinden jenseits des Rheines 
verdächtige Bewegungen! (Der Vogt eilt nach dem Auslug.) 
Königseck: Run, dann sind wir ja eben zu guter Stunde 
eingerückt. 
Oswald: Die sollen nur kommen, jetzt sind wir stark genug. 
Leute, ordnet euch! (Tische werden weggeschafft, Waffen 
herbeigebracht, Verteidigungsmaterial auf den Wehrgang ge 
tragen usiv.) 
Burgvogt (kommt zurück): Liebe Leute es war ein blinder 
Lärm. Die Feinde ziehen längs des Rheines talab, nicht 
gegen unsere Burg. (Schüsse in der Vorburg.) Was ver 
geudet ihr denn euer Pulver? Es ist ja nichts! 
Brandis: Laß sie nlir schießen; es macht den Burschen 
Freude!
	        

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