24
zu vergessen und verlobte mich meinem Laus.
And jetzt - Wirnt, Wirnt, warum kommst du wieder?
Waruin bringst du mein Blut in Ausruhr, mein noch
vor kurzem so ruhiges, glückliches Äerz? Was greifst
du in meine Seele hinein und reißest den stillen Frie
den heraus und wirfst qualvollen Zwiespalt hinein?
Was niminst du mir meine klare, Helle Sonne und gibst
mir dafür Dunkelheit und Wirrnis, Nacht? O, daß
ich . . . (Wirnt tritt auf, in sich gekehrt, ohne Roswitha zu
sehen.) Wirnt du solltest nicht hier sein!
13. Auftritt.
Wirnt (singt leise vor sich hin):
Oft hab' ich die Äarfe gespielt
Meiner Äerrin zur Lust,
Wenn selig und froh sie ruhte
An meiner Brust.
Oft hab' ich ihr Blumen gepflückt
Am Wiesenrand,
Ich habe ihr alles gebracht,
Was im Lenz ich fand.
Die Blumen verdorrten alle.
Die Äarfe zersprang
Mir wird, denk' ich jener Zeiten,
Anis Äerz so bang.
Roswitha (sich verbergend): Wirnt, quäle mich nicht I
Wirnt: Jener Zeiten, in deren Erinnerung mir
der Gram das Äerz zernagt jener Zeiten, denen ich
damals entflohen bin, weil sie ein Glück bargen, nach
dem ich die 5dand nicht recken durfte. Ich m u ß t e
flithen und es mußte wohl Alles so kommen. Mein
Geschick hat sich meiner bemächtigt und sich erfüllt und
hat mich fortgezögen, dem Ruhme entgegen, aber auch
fort von der Äeimat. And ich bin hinausgewandert
in aller Herren Länder, und mein Leid zog mit mir
und hat sich in den langen Jahren meiner Wanderungen
auf fremder Erde, auf fremden Burgen und an fremden
Fürstenhöfen zum Lied gestaltet.