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shyMUM des VerwaltungSrates sicher sei, erkundigte sich
UMy darum. Doch Beck' fand, daß ' dies nicht gut
rnöglich. fei. . Damit aber Zioiky in Sicherheit gewiegt
B^-gkb.'-niW-ihm einen gerichtlichen Auszug aus dem
Handelsregister,' ¿braus ersichtlich war, : daß Thöny al-
Mr zeichnüngsberechtigt -war. Dieser..tzlandelSreglsteraus-
zug war vom Eerichtskanzlisten unterfertigt Und der gün
stige Zufall, datz . dieser gleich namens mit oem Vize
präsidenten des Verwaltungsrates war, begründet die
, Irreführung. Zudem gab Thöny' noch an, das Gericht
M,. seine oberste'Instanz.
.Daraufhin diskontierte Zwicky den Wechsel und der
Diskonterlös wanderte teils in die Taschen Becks, teils
diente er dazu, das klaffende Manko der Kasse Zu
docken. Daß Thöny bei Verfall des Wechsels nicht in
der Lage sein wird, den Wechsel zu decken, lag tlar aus
der.Hand.. '
Weck hat aber der ihm zukommende Betrag sich
zugeeignet. Er hatte im Konkurs sein ganzes Vermögen
verloren, diese Tatsache war jedenfalls in den Kreisens,
in denen er- früher verkehrt hatte, hinreichend bekannt.
Nun kam er in den Besitz von Geldern, da war es für
ihn offenbar verlockend, seine finanzielle Rehabilitation
zu erweisen, weshalb er mit dem Gelde, in einer Weife her-
ümsprang,' die ihn als nunmehr wieder begüterten Men
schen erscheinen ließ. So borgte er an Pictro. Gopelli Fr.
10,000 (Zehntausend) und verband damit Geschäfte, dem
Beispiel Walsers folgend, ferner besorgte er an Frei in
Basel Fr. 4,000 alles aus. den aus dem Diskonko-
eMs stammenden Geldern.
Der Wechsel an Zwicky wurde dann aus weiteren
betrügerischen Wechselmanipulationen stammenden Geldern
mit .einem Betrage von 113,000 Fr. in drei verschiede
nen malen Zwicky bezahlt.
VI. -
Der Diskontbetrag aus dem Wechsel an Jo
hann Friedrich Awickh konnte solcher Art zur Dek-
kung der Gelbbedürfnisse der Sparkasse nicht hin
reichen,- es mutzte deshalb ein weiterer Wechsel
von 50.000 — frs. zum Diskont eingereicht wer
den. Zu diesem Behufe wandte sich Nico Beck
an seinen Bruder Beni Beck und durch seine Ver
mittlung gelang -es, bei der rhätischen Bank in
Chur einen Betrag von frs.. 50.000.— zu platzie
ren. Der Diskonterlös von ungefähr 47.000.—
frs. gelangte in den Besitz Thönhs. Am 24. Jän
ner wurde der Wechsel bei der rhätischen Bank
überreicht, nach Verfall wurde wegen Verlänge
rung erfolglos verhandelt. Es mutzte daher wie
der Geld beschafft werden und dann dieser Wech
sel bezahlt werden. Schon aus diesen Gründen
ist es mehr als hinreichend klar gelegt, daß Thönh
Beck und Walser und soweit Carbone mitwirkte,
wissen und wissen mutzten, daß aus der Ausstel
lung der Wechsel und der daraus resultierenden
EinlösungsPflicht eine Schädigung der Bank ein
treten mußte, daher sie dann auch mit voller
Absicht und vollem Vorsatz, mit dem Wollen des
schädigenden Erfolges handelten.
Zwei andere von Walser ihm übergebene
Wechsel trug Beck bei sich. Einen über 100.000,—
einen anderen jedoch blanko. Die Unterbringung
dieser beiden Wechsel gelang nur deshalb nicht,
weil sich kein Geldgeber fand. Die-Absicht, auch
diesen'Wechsel an den Mann zu bringen, bestand
eingestandenermaßen, die Vollbringung unter
blieb nur wegen Unvermögenheit.
VII.
Aus der Begebung des Wechsels von frs.
100.000.— wäre ein Schaden in eben dieser Höhe
entstanden, hinsichtlich des nicht ausgefüllten
Wechsels ist kein allfällig zu erwartender Scha
den feststellbar.
Mit diesen Geldern waren aber die Bedürf
nisse Thönhs und seiner Helfershelfer nicht ge
deckt. Es wurde nun neuerlich notwendig, sich um
Geld umzusehen. Nun sollten die Beziehungen
zu Carbone dazu benützt werden.
Carbone befand sich in Geldverlegenheit und
beabsichtigte, sich aus den Diskonterlösen Geld
in derselben Weise zu beschaffen. Er schilderte
Beck seine mißliche finanzielle Lage, woraus ihm
Beck ein Darlehensbetrag von frs. 4.000.— aus
den Geldern seines Bruders überließ. .Damit war
nun Carbone an Beck gekettet und beide waren
darüber einig, daß Carbone entsprechende „Ent
schädigungen" aus den Diskonterlösen zukommen
sollten.
Die Fäden, die in der Schweiz gesponnen
worden waren, gaben, keine Hoffnung. Geld mit
Wechseldiskont hereinbringen zu können. Carbo
ne aber, hatte früher in Berlin gelebt und besaß
dort manche Beziehungen. So fuhren er und Beck
nach Berlin. Je weiter weg von Liechtenstein, um
so geringer schien die Gefahr. Doch ausdrücklich
ausgemacht, daß Wechsel nicht nach Liechtenstein
oder in die Nähe Liechtensteins kommen durften,
weil die Gefahr, entdeckt zu werden, in umge
kehrt quadratischem Verhältnis zur Entfernung
wuchs.
Die Bemühungen Carbones hatten auch Er-
Das erstemal wurden zwei Wechsel von je
frs. 60.000.— zum Diskont eingereicht. Die Busse-,
bank in Berlin übernahm diese zum Diskont. Die
beiden Wechsel hatten eine- Laufzeit von je drei
Monaten- und einen aus 25. und 26. Oktober.
Fällig gestellt am 26. Juli 1927 und diese Wech
sel bei der Bussebank A. Busse & Co., Aktienge
sellschaft in Berlin eingereicht.
Neben diesen Wechseln befand- sich aüch noch
eine Bürgschaftserklärung seitens der Bank und
eine Vollmacht.
Wogen der Richtigkeit der Unterschriften wur
de auch in Vaduz angefragt und -Thönh bestätigte
die Richtigkeit seiner Unterschrift, desgleichen,
daß die Akzepte in Ordnung gehen. Von dem Ge
samtbeträge kamen in Abzug 8Vs°/o Diskont und
der schweizerische Wechselstempel, zusammen frs.
2751.65 dazu deutscher Wechselstempel und frs.
100.— für Telephonspesen. Außerdem hatte Car-