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Präsident: Wären diese 200.000 Franken
überhaupt einbezahlt?
Walser: Ja. . .
Präsident: Waren diese 200.000 nicht dieje
nigen, die. nachher von Hinzberg bezahlt worden
sind durch den Ankauf von Aktien?
Walser: Doch.
Präsident: Hinzberg hatte die Aktien gekauft
nach der Gründung?
Walser: Das weiß ich nicht. Da sind verschie
dene Dinge, die kann ein Fernstehender nicht kon
trollieren. Das Landesgericht hat bestätigt, daß
die Einzahlung mit 1 Million Franken geschehen
sei. .
Präsident: Wie hat die Bilanz gelautet?
Walser: Es stellte sich später heraus, daß das
Aktienkapital nicht einbezahlt worden sei.
Präsident: Dann ist die zweite Klassenlotterie
zusammengebrochen. Der' Grund dieses Zusam
menbruches war wieder?
Walser: Der Nichtabsatz der Lose.
Präsident: Nun beginnt Ihre Tätigkeit, nicht?
Walser: Ja.
Präsident: Aus dem Gedanken 'heraus, daß
Absatz für die . Lose geschaffen werden nWsfe, be
gann. Ihre Tätigkeit im Oktober 1926.
Walser: Das hat sich folgendermaßen zuge
tragen. Bauer ist zu mir gekommen. Ich wußte,
daß Bauer' eine Schuld bei der Bank hier hatte.
Er sagte, erstens einmal könne er dem Lotterie
wesen wieder aus die Beine helfen. Er habe be
reits ein Absatzgebiet. Ich habe gewußt, daß er
früher einmal schon mit Bulgarien verhandelt
har und daß dieser Antrag von der Zentrosag
ausgestoßen wurde. Nun kam er mit einem zwei
ten Antrags Er hat mir gesagt, erstens werde er
dem Lotteriewesen hier Helsen, zweitens werde
er in die Lage versetzt, seine Schuld abzuzahlen.
Nun. sollte eigentlrch die Zentrosag dre Sache
zusammen mit Bauer durchführen. Von der
Zentrosag waren aber nicht anwesend die maß
gebenden Herren Grüsser und Stapper (?) und
so trat Bauer an mich heran. Er hat mir Da er
zählt, welche Vorteile Rumänien biete und wie
viele Lose er unterbringen kann. Ich habe dann
Thönh gesagt, daß das der einzige Weg sei, um
die Lotterie wieder zum Funktionieren zu brin
gen. Das ist auch der einzige Weg, wie Bauer
seiner Verpflichtung, nachkommen kann. Er brau
che 15.000 Franken um dorthin zu fahren. Und
wir haben uns dahin, geeinigt, daß man 15.000
Franken geben solle, respektive hat er dann noch
einen Vertrag Mit der Zentrosag abgeschlossen,
daß diese sich verpflichte, diese 15.000 Franken
innerhalb 30 Tagen zurückzuzahlen. So ist es
dann.gekommen, daß ich der Kontrolle halber
mit Bauer zusammen nach Rumänien gegangen
bin.
Präsident: Es war also geplant, eine Ein?
fuhrerlaubnis nach Rumänien zu erhalten.
Walser: Ja)
Präsident: Glaubten Sie, daß'das der Zèntro-
sàg wieder auf die Beine geholfen hätte, 'trotzdem
das Aktienkapital nicht einbezahlt wordene ist?
Walser: Ja. .. ' ...
Präsident: Sind Sie letzt noch dieser -Ueber
zeugung?
Walser: Ja. Jetzt noch.
Präsident: Dann haben Sie Thönh veran
laßt, Ihnen einen ungedeckten Kredit von '15.000
Franken zu geben im Oktober .1926.-
Walser: Ich habe ihn nicht persönlich für mich
veranlaßt. Ich habe ihm die Verhältnisse geschil
dert, so wie man sie mir geschildert hat. Natür
lich lautet der 'Kredit auf meinen Namen.
Präsident: Sie waren schuldig?
Walser: Ich war schuldig.
Präsident: Sie haben aber den KreditMr sich
gewünscht,- allerdings um mit Bauer zusammen
nach Rumänien zu reisen.
Walser: Ich bin lediglich mit Bauer gefah
ren zur Kontrolle, damit man das GÄH -nicht
ohne weiteres ausgebe, und um zu seyen) Mè das
zu lösen sei da unten.
Präsident: War 'Wechsler auch dabei? .
Walser: Ja.
Präsident: Nun sind Sie in Rumänien. Wie
haben Sie sich dort in Verbindung gesetzt. Was
geschah bei der ersten Reise nach Rumänien?
Walser: Wir haben uns in Verbindung ge
setzt mit einem gewissen Valejan Vasilesku, der
sich wieder in Verbindung gesetzt hat mit dem
Ministerium des Innern. _
Präsident :Wer war Innenminister?.
Walser: Boga. ' . ' '
Präsident: Und dann?.
Walser: Dann haben sich die Verhältnisse et
was anders gestaltet, als sie mir Bauer geschildert
gehabt hat. Ich habe mir Gesetze, übersetzen las
sen von einem llebersetzer und dann -hat es ^ge
heißen, daß eine Lotterie bereits existiert habe
in Rumänien, eine Klassenlotterie, genau so, wie
sie anderswo existieren, daß infolge der Kriegs
verhältnisse diese Konzession wieder aufgehoben
war und daß infolge 8 er Kriegsve.rhältnisfe die
Einfuhr der Lose bis aus weiteres verboten wor
den ist. Es hat dann auch im Gesetze gestanden,
daß allerdings die Einfuhr, die anderweitige Aus
gabe von Losen als Klassenlotterieloisen eigentlich
von der Bewilligung des Ministeriums abhängig
ist. Unter diesem Passus sollte auch die Einfuhr
von Losen, von Liechtenstein betrieben werden ge
gen Bezahlung einer gewissen Abgabe. Ich habe
aber gefunden, nachdem bereits eine Konzession
in Rumänien erteilt sei. d«aß man diese Konzes
sion erwerben solle.
Präsident: Das hätte die Landesbank tun sol
len?
Walser: Eine ganze Menge von Banken wa
ren ber der Vorkriegskonzession beteiligt. Dann
habe ich den Leuten gesagt, ob sie nicht lieber eine
neue Konzession erteilen würden. Die alte Kon
zessionwar erloschen nicht allein wegen Ausbruch