' Präsident: Wie kam diese.Bürgschaft zustan
de?
Walser: Sie kam durch meine Intervention
der Thönh zu Stande.
Präsident:, Wie trug sich das zu.
Walser: Weil es sich nur um einen kurzen
Kredit handelte, habe ich Thönh ersucht um Bürg
schaft.
Präsident: Haben Sie Thönh keine Vorstel
lungen gemacht über die Rendit-Möglichkeiten die
ses Geschäftes?.
Walser: Ich weist nicht mehr, was ich Thönh
gesagt habe und mit welchen Worten , ich es ge
sagt hab«, und wenn ich etwas gesagt habe, so ist
es. das, was mir Brugger als Fachmann erzählt
hat.
Präsident: Thönh sagte, er hätte davon ge
sprochen, datz man mit einer Verdienst-Möglich
keit von 100 Prozent zu rechnen hätte.
Walser: Es ist möglich, daß ich gesagt habe,
dag «ine Berdienstmöglichkeit bis weit über 100
Prozent bei einzelnen Sachen möglich sei..
Präsident: Haben Sie das selber überprüft?
Walser: Doch, das ist bei einzelnen Sachen
niöglich.
Präsident: Wie rechnen Sie. 100 Prozent?
Bruttogewinn?
Walser: Ja Bruttogewinn.
. Präsident: Bei einer einzelnen Sache für sich?
Walser: Ja.
Präsident: z. Beispiel?
Walser: Bei gewöhnlichen Likören.
Präsident: Rechnen Sie soviel Herstellungs
kosten und soviel für den Verkauf dieser Flaschen.
Das sind , dann 100 Prozent?
Walser: Ja. .
prüsioenc:' Sie haben aber da nicht einge
rechnet die ganzen 'Organisationskosten, Nicht ab
gerechnet die Spesen, die da entstehen, Organi-
.satioiis-propagandakosten, Amortisation, Verzin
sung des Kapitals, Risiko, Beisespesen üsw.
.Walser: Das ist nicht bei äklen Likörsachen
gleich.
Präsident: Sie konnten doch , nicht von 100
Prozent Gewinn sprechen, einem Geldgeber, einem
Bürgen gegenüber, wenn Sw dabei nur eine
einzelne Qualität im Auge hatten. Das ist doch
kein Gewinn, wenn an einer . Position so und so
viel verdient wird, und vielleicht dafür an 50
. anderen verloren wird. '
Walser: An den Likören verdient man in der
R-gel 100 bis 200 Prozent.
Präsident: Sie geben zu, dem Thönh gegen-
ii&cv von einer solchen Verdienstmöglichkeit ge
sprochen zu haben?
Walser: Ich weist nicht mehr, was wir gespro
chen haben. Ich habe aber lediglich weiter gege
ben, was ich aü Hand von Aufstellungen gezeigt
habe. ' : ' ' \
Präsident: Welche Bürgschaft hat Thönh un
terzeichnet?
• Walser: Ich weiß nichtmehr genau, wären,
es 8000 oder 10.000 Franken.
- Präsident: Die Genossenschaftsbank HÄ -suk
zessive die Erhöhung'dieser Bürgschaft verlangt?
Walser: Ja.
Präsident: Die-Bürgschaft ist schließlich auf
30.000 Franken erhöht worden. Das. geschah, nicht
im ersten Monat, sondern im Laufe der. Zeit,
entsprechend den Bedürfnissen.
Walser: Ich kann heute nicht mehr sagen, bis
zu welchem Zeitpunkte ich die Erhöhung von Thv-
nh erwirkt habe. Genau ist mir das nicht mehr
bekannt.
Präsident: Am 12. Oktober'1926 sind 8000,
am 0. November 3000 Franken, am/18: Nov.
7000 Franken, am 21. Jänner 1927 7000 Fran
ken Kredite bewilligt worden, durch die schwei
zerische Genossenschaftsbank. '
Am 4. Februar 7000 Franken und am il.
Februar weitere 14.000 Franken. Haben Sie in
dieser Zeit Mit Thönh wiederverkehrt und ihn
veranlaßt, die. Bürgschaft, entsprechend zu er
höhen. >
Walser: In welcher Zeit weiß ich nicht mehr.
Aber auf jeden Fall kann ich mich erinnern, ihn
ein oder zweimal ersucht zu haben. Danni'bin ich
im Oktober 1926 nach Rumänien gefahren.
Präsident: Sie sind dann wieder zurückge
kehrt? '
Walser: Ja. Auf einen Monat bin ich'wieder
der zurückgekehrt und dann bin ich wieder nach
Rumniäen. abgereist. . . ;
, Präsident: Dann sind Sie wieder zurückge
kehrt? •
Walser: Ja. Endgültig bin ich. am 20: Jän
ner 1927 nach Rumänien äbgereist/
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern,
wie sich die Sache zugetragen./hat.
Präsident: Thönh hatte keine Veranlassung,
von sich aus die Bürgschäftsverpflichtüngen zu
vergrößern. Er sägt in seinem Verhör: Walser,
wußte mich zü veranlassen, eine weitere Erhöhung
der Bürgschaft, bei. der Genossenschaftsbank für
50.000 Franken, einzugehen,, so. daß -'mit hieser
Bürgschaft die Landesbank mit insgesamt Frs.
60.000 zu Gunsten Walser bürgte.' Wer hat dann
mit Thönh in Ihrer Abwesenheit verkehrt?
Walser: Brugger. .
Präsident: - In Ihrem Auftrage.
Walser: Akein. Brugger hat von mir.keinen
Auftrag gehabt. . ' . ,
, Brüggeo war/eigentlich- .Geschäftsführer.. ...
.Präsident: Und Sie. hä^en Thönh' über, dièse'
Likörgeschichte von . Rumänen. aus nie. geschrie-
ven? .. ;
...Waiser: ,Jch kann stiiLZ- nicht, erinnern. /
Präsident :Wie weit sind Sie an dieser Bürg
schaft von 50. 000 Franken-.verantwortlich?
Walser: Ich kaust es beim: besten Willen nicht
sagen/wie hoch ich gekommen Din bei dieser Bürg
schaft. ' ■ '