SterwsraphWee
aus öem Kriminalprozeß gegen Zranz Thönp, Niko Seck, -inton Vaifer un- Rudolf Earbone.
4.- Ausgabe. ; : Donnerstag, 21. Nov. 1929.
Staatsanwalt: Haben Sie nicht gar zurückgeschrie
ben, Sie werden in den nächsten Tagen reden? Nur
schade^ - daß der Brief nicht da ist.
Thöny: Ich glaube nicht. . - -
Staatsanwalt: Nein. Sie werden in den nächsten
Tagen darüber reden, haben Sie gesagt.
Thöny: Dann habe ich die Sache vielleicht liegen
lassen und zürückberichtet, das gebe es nicht. Das weih
ich-
Staatsanwalt: Nun haben'Sie für 2 Millionen
. Reichsmark Wechsel unterschrieben und da geben Sie an,
daß Sie - eine halbe »Million aus diesen Beträgen so
fort -bekommen,' dätz aber die' Wechsel für ein Jahr in
das Depot gelegt werden. '
- Dr. Weder: 9 Müstate: -
Staatsanwalt: Wie geht das, wenn man einen Wech
sel' für die Zeit ins-Depot legt und' eine halbe 'Mil
lion daraus hMüs bekomtnt.
ThöNy: DäMmal hat es geheißen, das zu machende
Koburggeschäft -brmiche sie und zwar l l h Millionen, die
halbe »Million bekommen' sie von einer andern Bank.
Staatsanwalt: Das verstehe ich; aber' eines ist
mir- nicht klar geworden, wieso man auf einen ins
Depot gelegten Wechsel^ Geld bekommt. Ich halte >da
für die-erste Voraussetzung," daß der Wechsel diskon
tiert wird.
Thöny: Der .Wechsel wird nur ins Depot gegeben
als. Sicherheit für ein'Darlehen, aber nicht in Um
lauf gesetzt. - ■
Staatsanwalt: 'Sie.'müssen als Bankmensch sich in
dieser Sache doch'- genauer ausdrücken können.
Thöny: Das stimmt'schon; aber mir , ist damals sä
gesagt worden; die-Wechsel seien nur als Depotwechf
sei, als-Hinterlage gedacht 'für däs Darlehen und danst
' seien sie .so und so lange nicht fällig.'
Staatsanwalt: ' Wer nimmt' .das Darlehen auf?
Thöny: Das weiß ich nicht. Nähere Abmachungen
".sind mir nicht 'bekannt gewesen.' DaS ist mir telephonisch
fm-llgeteilt worden. ' ' ' "
L-' Staatsanwalt: Wie ist das zu erklären, däh dort
pte Vereinbarung war, die Wechsel dürfen nicht-hier im
Inland zum Diskont gegeben werden.
^ . Thöny: Von 2 sMllionen hat es überhaupt; nie.ge-
-ritzen, . es hat geheißen in England werden sie plaziert.
Ls war' auch die Vereinbarung dabei, daß sie min-
Zestens sä - lange-' verlängert ".werd en Wurden, daß sie
P Jahr lang , nicht zur-'ZahlliM präsentiert werden,
iw'- Thöny: Ja, 'das stimmt: ■■■■ .iVv.*?*.... ...
Staatsanwalt: Aber dann müssen Sie doch noch
diskontiert werden» sonst ist es ein Unsinn, so etwas
zu.sagen.
Thöny: 'Als. Deckung für ein Darlehen kann ich
auch, einen Wechsel geben. Gr verfällt dann, dann wtzr-
be das Darlehen auch fälliss von dem »Moment an.
.Staatsanwalt: Ueber die Gefahren des Blanko
wechsels hat Sie der Zerr Präsident schon gefragt, aber es
würde mich noch ganz besonderes. interessieren^ wieso
Sie auf die Behauptung kommen, es seien 12 Wechsel
'weggeschickt worden und tatsächlich existieren Mehrere.
Staatsanwalt: Ist Ihnen die genaue Zähl der
von Ihnen herausgegebenen »Mankowechsel beginnt?,
l Thöny: Nein, sie ist mir nicht bekannt. •
| . Staatsanwalt: Also ist es-, nicht richtig oder zum
mindesten besteht die Möglichkeit, daß Sie an Stelle
der 12 noch mehr Blankowechsel nach Berlin geschickt
saben. , ■
Thöny: Ja. Könnte stimmen. Nach Wien.
Staatsanwalt: Sind dort vielleicht, auch mehr ge
wesen oder wissen Sie, wieviel Sie däS erste Mal
Wechsel weggeben haben.
Thöny: Nein, das weiß ich nicht.
Ij ‘ Staatsanwalt: Dann die Angelegenheit mit Konto
Geck; was war das für ein Monto?
Thöny: Es sind verschiedene Belastungen daraus
gekommen.
Vorsitzender: Was sollte das sein, Sie mühten
das wissen. Ich. kann es nicht sagen. -
Staatsanwalt: War es ein Deckkonto?
.. Thöny: Ja.
Staatsanwalt: Ein.gewöhnliches Deckkonto über das
Jrie gesamten Buchungen geführt, wurden, soferne man
^überhaupt buchte und nicht.sonst irgendwo.....
. Thöny: Ja, ja, .
Staatsanwalt: Wegen der gesamten -Wechselbezie
hungen, Wechselausstellungen, uyd- Walser möchte ich Sie
bitten, mir noch etwas, genaue. ^-AuHanft. zu .geben.
Six gaben, vorhin an,, daß Walser zu. diesen.-Geldge
schäften, zu der Form voy.Geldgeschäften; wie. sie spä
ter . -durchgeführt wurden, die Anregung gab>, selbst auch
Wechsel schon hatte. Ist Ihnen , noch .erinnerlich, wie-.
viel Wechsel waren, die e r Beck gegeben, hat? ;
Thöny: Das. find die, wohl, welche bei Zwicky un
tergekommen ist, und. bei. der Bank in Thur,
Staatsanwalt: Wissen-. Sie noch andere, - die der
Beck gehabt und von Walser begeben wurden, .wofür
er keine Verwendung fand?