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Handlung bestrittenen, vorher teilweise zugegebenen An
gaben der-Buße- Bank zum Ankauf von Buße-Bank
Aktien verwendet werden. Da sich das Geschäft mit
Rathe zerschlagen hatte, wurde der hiefüc bestimmte
Betrag Beck übergeben und auf Veranlassung Becks aus
sein Deckkonto beim Schweiz. Bankverein in Zürich
überwiesen, wo von Thöny und Beck einverständlich
Darüber verfügt wurde.
Der Wechsel von Frs. 250.000.— wurde dann der
Basler Handelsbank in Zürich übergeben und wurde
von dieser dann die Bezahlung gefordert und Thöny
mußte nun tatsächlich aus den der Sparkassa zur
Verfügung stehenden Geldern die Zahlung bewerkstel
ligen. '
Das Mißglückte Rathe- Steinförde- Geschäft hatte
insoferne ein Nachspiel, als es zu einer Trübung des
Verhältnisses zwischen Niko Beck und Rudolf Car
geführt hatte. Niko Beck war durch Einflüsterungen
Millners auf den großen Aufwand Carbones auf
merksam gemacht worden und wollte diesen deshalb
allmählich abschütteln, während aber Carbone seine
Beiseitestellung bei diesem letzten Geschäfte sehr un
liebsam vermerkte. Aus diesen Anlässen kam es eines
Tages im Büro der von Carbone selbst gegründeten,
Gesellschaft Amroc in Berlin in den Räumen der
Bußebank zwischen den beiden zu heftigen Auseinan
dersetzungen, in deren Verlauf Niko Beck gegen Rudolf
Carbone tätlich wurde. Carbone wurde dann von Beck
gezwungen, ein schriftliches Geständnis zu unterfer
tigen, das folgenden Wortlaut hatte:
„ Ich habe wissentlich, unter falschen Angaben
bei Ihnen Kreditbeträge aufgenommen, die
angeblich zur Verwertung der.Dia- Carbone
Patente.verwendet werden sollten. Ich habe
die auf Grund Ihrer Wechsel- Verpflichtungen
flüssig gemachten Gelder nicht, oder nur zu
einem ganz kleinen Teile bestimmungsgemäß
verwendet.
Ich anerkenne hiemit ausdrücklich, bewußt eine
strafbare Handlung begangen zu haben.
Des weitern erkläre ich, daß ich sie absichtlich
über Verhandlungen bezgl. der Dia- Carbone
Patente irregeführt habe, um für nie ine Pri
vatbedürfnisse, insbesondere auch zur Bezah
lung alter Verbindlichkeiten von Ihnen.Geld
herauszubekommen." -
Dieses Geständnis spricht unzweideutig für die
Schuld Carbones. Die Tatsache, daß Carbone die aus
den Diskonterlösen für sich genommenen Gelder zuge
standenermaßen zum allergeringsten Teil für, die Bo-
genlampeusache und zur Hauptsache zur Tilgung alter
Schulden, zur Gründung der Amroc und zu privaten
Anschaffungen, wie Autos, zur Haltung einer Woh
nung, deren Miete im Monat 800.—' Mark kostete
jk. verwendete, läßt den zwingenden Schluß zn, daß
Carbone schon im Zeitpunkte der Darlehenserhebung
sich in keiner Weise mit der Absicht trug, die Gelder
.zum vorgegebenen Zwecke der Verwertung der Dia-
Carbone-Lampenpatente zu verwenden, sondern .sich
damals bewußt falscher Angaben bediente, um Thöny
in Irrtum zu führen und unter Ausnützung dieses
Irrtums von ihm die Geldbeträge zu. erhalten.
Das Geständnis, wie vorstehend wiedergegeben,
.datiert vom 9. Jänner 1928. Carbone will dasselbe
wenigsteirs nicht im vollen Umfange gegen..sich Zelten'
lassen, er erklärt, daß dasselbe aus der damaligen
taktischen Lage Heralls, geschrieben worden sei.. Er ha
be nämlich erfahren, daß Beck und Thöny hinter seinem
Rücken in Berlin versucht hätten, unter Ausnützung
der von ihm gebrachten Beziehungen Gelder zll be
schaffen und Geschäfte zu tätigen. Dies habe ihn ver
anlaßt, den vom 4. Jänner 1928 datierten^ Brief an
Thölly zu entwerfen, in welchem er auf die Unstatt
haftigkeit der Wechselausstellungen durch Thöny auf
merksam machte, mit Enthüllung dieser Machenschaften
drohte und die Einlösung der sämtlichen .mit seinem
Obligo versehenen Wechsel vor Verfall forderte und
sich rühmte,daß es ihm zu verdanken sei, daß die Wech-
feltransaktionen ohne Bekanntgabe der Sahungeil
der Sparkassa haben durchgeführt werden körmen.
.Diesen Brief, den Carbone nicht absandte, sondern"'
offen auf seinem Pulte itu Büro der Amroc liegen
ließ und -der Beck und Thöny davor - abhalten sollte,
ohne seine Mitwirkung weitere Geschäfte zu- tätigen,
habe Beck zufällig entdeckt und gelesen. Er sei darüber
äußerst empört gewesen und habe verlangt, daß er
.(Carbone). das vom Beck verfaßte Geständnis vom
9. Jänner 1928 unterschreibe. Er (Carbone) habe dies
deshalb getan, um mit Beck wieder Frieden, zu schlie
ßen, weil er- Beck, bezw. die Landesbank für ein neu
aufgetauchtes Projekt, nämlich das Coburg-Geschäft
gewinnen wollte.
Tatsächlich waren auch Carbone und Beck in we
nigen Tagen wieder gute Freunde. ^
Festzustellen ist, daß Carbone das vorbezeichnete
Geständnis vom 9. Jänner 1928 von Beck nicht am
Tage des Zusammenstoßes mit Carbone in den Amroc-
Räumen zur Unterschrift vorgelegt wurde, sondern Beck
ließ noch eine Nacht vergehen und hat also erst, wie
es überhaupt seine Gewohnheit war in geschäftlichen
Dingen, nach reiflicher Ueberlegung Carbone das Ge
ständnis vorgelegt und Nicht im ersten Impuls.
Aus dem vorerwähnten Briefe vom 4. Jänner
1928 geht hervor, daß Carbone, um die Machenschaften
der Mitbeschuldigten Thöny und Beck wußte, und
daß ihm das Unstatthafte der getätigten Wechseltrans
aktionen bekannt war, ergibt sich auch aus dem Zu
geständnis Carbones, daß anläßlich der Verhandlungen
zwischen Carbone und Waldemar Millner einerseits
und Thöny und Beck andererseits Mitte August 1927
in Vaduz von Thöny das Bankgesetz und- Reglement
der Landesbank vorgelegt wurde und dabei von.der
.engen Kompetenzlimitierung des Verwalters die Rede
war, worauf dann geraten wurde, daß bei den Wechsel-