Vorsitzender: Die Papiere nach Berlin hat
Beck mitgenommen.
Vorsitzender: Sie haben sie Beck-Mitgegeben.
Sie wußten ganz genau, wann fie die Papiere weg
haben, konnte er damit ansangen, was er wollte.
Da. hätten Sie doch sich nachher vergeMMern sol-
sen, was eigentlich mit den' Papieren gegangen
ist, wie hoch dasselbe ausgefüllt, wie hochdässelbe
belehnt wurde, zu welchen Bedingungen.
Thönh: Von den letztenMechseln, die unter
gebracht worden sigd,. ist eine Anfrage gekommen.
Da hat man immer gesagt, es ist nicht wahr,
es sind keine Kechsel drautzen,.ich selbst bin nicht
au, dem Laufenden gehalten woxden, ^dann hat
Walser und Beck gesagt, es sei nicht wahr, sei
nicht möglich. Die Bank in Liechtenstein ist bann
gekommen. Ich sagte: So und so. Ich habe ge
sagt. au, Grund einer .Information, die man
mir gegeben hat,, hat.sich herausgestellt, daß es
immer nicht wahr. war.
Vorsitzender; Haben Sie die Mitangeklagten
ini Unklaren gelassen über Begebung der Wech
sel.
Thönh. Mich haben die Mitangeklagten nicht
auf dem Laufenden gehalten.
Vorsitzender: Es war halt schon zu weit ge
kommen.
Vorsitzender: Wann hat man eigentlich da
rüber gesprochen, wie diese Gelder nunmehr rück
vergütet werden sollen.
Thönh-. Ich habe schon vorher erwähnt, Wal
ser wußte, daß Bauer, Kapp... kein Geld hatte.
Nachdem die -Zentrofag-Aktien nichts mehr wert
waren, dann hat er zu mir einmal gesagt, er
werde schauen, daß das Geld auf irgend eine Art
herkäme/ es werde sich ein Ausweg finden, es
komme schon in Ordnung. Bevor er fort ist nach
Rumänien, das zweite Mal, da habe ich ihn ge
fragt, was ich machen solle, da hat er als Beck
habet war gesagt, aus diesem und diesem Wege
sollte man versuchen, die Sache zu regeln. Man
solle einmal schauen Geld aüfzutreiben, bis er das
Geschäft perfekt habe, dann werde er schauen,
die Sache zu regeln. Wir sollen schauen, auf wel
chen! Wege Nochmals Geld aufzutreiben sei.
Vorsitzender: Das sind altes Sachen, die ohne
feine Mitwirkung erfolgt sind.
Thönh: Ich meine, das war der Anfang, das
andere is. aus dem herausgewachsen.
Dr. Benzer: Was hätte noch gedeckt werden
sollen von der Zentrofag her, um welche Summe
hat es. sich gehandelt?
Thönh' Es sind di« Postitionen Stapper,
Grüsfer. die Zentrofag-Aktien hinterlegt haben.
Dr. Benzer Um was für eine Summe handelt
es sich.
Thönh: Um ca. 120.000, auswendig kann ich
es nicht mehr genau sagen.
Vorsitzender: Walser hat am Anfang erklärt,
man- möge das. Geld beschaffen durch Wechsel-
diskcntierungen und so durchhalten und die Kassa
liquio halten 'bis sein Geschäft in-Rumänien ge
länge, er werbe dann alles abdecken. Ist es so
rtchtig ?
Thönh: Das ist richtig. .
Vorsitzender Es könnte sich mehr um die ]
Wechselt iskcntierung handeln, wo Walser per- j
änlich dabei war.
Thönh: Nein. ]
Weder: Es wären also im stillschweigenden
Einverständnis des Walser auch die Berliner !
Wechsel diskontiert worden.
Thönh: Herausgewachsen ist es aus dem.
Weder. Welchen Gewinn hat Walser Von Art
ung an berechnet?
Thönh: Das.kann ich nicht, genau sagen, ich
weiß nur, daß es hieß, es seien Millionen zu
verdienen.
Vorsitzender: Sie haben auch für Millionen
Akzepte ausgegeben, für vier Millioney.
Thönh. zuckt mit den Achseln.
Vorsitzender: Nach ihrer Auffassung hätte
Walser gar alles in Ordnung gebracht, wenn das
Rumänengeschäft geglückt wäre.
Thönh: Nach seiner Aussage wohl.
Vorsitzender: Auch die Diskontierung, die
Carbone vorgenommen hat.
Thönh: Die hat er dann wahrscheinlich wol
len aus den Coburggeschästen, die-sie nachher
gemacht haben, decken. Carbone hätte eigentlich
für seine Verpflichtungen selbst übernehmen müs
sen.
Vorsitzender: Nun mutz ich weiter.fragen:
Sie sind einzelne Male eigentlich gewarnt wor
den. .Ist Ihnen . Ihre Handlungsweise nicht klar
vor Augen gestanden, .Sie hätten diese Warnun
gen beachten sollen. Sie sind z. B. in einer der
letzten Sitzungen im April 1927 vom Verwal
tungsrat der Sparkassa interpelliert worden da
rüber, ob es richtig sei, daß ein Wechsel im' Be
trage von Fr. 100.000 im. Umlauf sei. Ist das
richtig.'
Thönh: Ja das ist richtig, ©eint Verwaltungs
rat ist etwas gegangen. Nach meiner Anficht ist
die Frage gestellt worden, ob die SParkafsa be
teilig set an der rumänischen Klassenlotterie.
Aber rstcht von einem Wechsel ist, glaube ich, bei
der Sitzung geredet worden. Das betreffende Mit
glied hat dann später gesagt von einem Wechsel.
Auf dies hin habe ich Walser Bescheid gegeben,
er solle unbedingt herkommen, es gehe so nicht
mehr. Walser hat gesagt, er komme auf meine Ver
antwortung, er lehne jede Verantwortung ab.
Das Geschäft stehe gerade nämlich vor dem Ab-!
schlusse.
Vorsitzender: Das betreffende Mitglied hat
das 8 Tag« punktiert.
Vorsitzender: Haben Sie in diesem Momente
nicht gedacht: Halt, jetzt mutz ich zurück.
Thönh: Das ist mir klar gewesen, daß es nicht
so weiter gehen kann. Aber wenn mir ^gesagt
wurde, das Geschäft stehe vor dem Abschluß, das
Bessere glaubt man lieber.